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Selber Imker werden

In letzter Zeit erreichen mich immer wieder Anfragen, wie man denn Imker wird und ob ich nicht beim Imker werden im Raum Leipzig helfen könnte bzw. ob es nicht möglich wäre von mir in die Imkerei eingeführt zu werden. Bisher habe ich da nie abgesagt, weil ich in meiner Anfangszeit manchmal einen “Lehrer” vermisst habe. Außerdem macht es viel Spaß zusammen an den Völkern zu arbeiten! Auf diesem Weg möchte ich nun all jene aus dem Großraum Leipzig, die sich mit dem Gedanken tragen in die Imkerei einzusteigen ermutigen auf mich zuzukommen, um mit mir durch das nächste Bienenjahr zu gehen. Die einzige Vorrausetzung ist das du mobil bist, denn die Bienen stehen bei Leipzig in Borna oder Wurzen und können nicht zu dir kommen. 

Imker werden / Imkerkurs - Das erwartet dich

Ein richtiger Imkerkurs ist das noch nicht, weil ich bisher keine Zeit hatte, um alles vom Kopf in einen ordentlichen Foliensatz zu gießen… aber das ist in Arbeit! Deshalb lebt der Kurs aktuell vom praktischen Arbeiten und unterscheidet sich in sofern auch von anderen Imkerkursen. Alles was ich erkläre, erkläre ich dir direkt am Volk während der Arbeit. Und weil das nur in kleinen Gruppen Sinn ergibt, gibt es jedes Jahr auch nur eine Handvoll Plätze. 

Ganz nach dem Motto, alles kann und nichts muss, kannst du mich jedes Wochenende bei den Arbeiten begleiten oder du kommst zu den wichtigen Aufgaben (Auswintern, Ableger bilden, Schwarmdurchsicht, Honigernte, Varroabehandlung) vorbei. 

Ende April / Anfang Mai werden die Ableger gebildet. An dieser Stelle bekommst du dein eigenes Volk, dass du über das komplette Jahr hinweg betreust. Du schaust mir über die Schulter, ich erkläre dir etwas und zusammen entscheiden wir was mit deinem Ableger passiert. Nach deinem ersten Bienenjahr kannst du den Ableger wenn du möchtest mitnehmen.

Im Laufe der Zeit werde ich an dieser Stelle Inhalte zu grundlegenden Themen der der Imkerei ergänzen und verlinken.

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Varroabehandlung

Die Varroabehandlung ist seit der Einschleppung der Varroamilbe zu einer der wichtigsten Aufgaben in der Imkerei geworden. Nur durch gezielte Eingriffe in das Volk, kann Varroalast abzielt gemindert und die Gesundheit des Bienenvolks gewährleistet werden. Dem Imker stehen dafür verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung, die er kombiniert, über das gesamte Jahr anwenden muss. Wer nichts gegen die Varroamilbe macht, verliert seine Völker innerhalb eines Jahres an die Milbe.

Varroabelastung über das Jahr

Wer die Varroabehandlung erfolgreich durchführen möchte, muss zunächst verstehen wie die Varroamilbe lebt und sich vermehrt. Erst dann kann man erkennen wann welche Behandlungsmethode sinnvoll und vor allem wirksam ist. In diesem Beitrag habe ich beschrieben, wie sich die Milbe in der Brut der Honigbiene vermehrt. Die Art wie sich die Varroamilbe fortpflanzt bedingt, dass die Varrolast gemeinsam mit der Brut zu- und abnimmt. Je mehr Brut im Volk desto größer die Brutmöglichkeiten der Milbe, desto mehr Varroamilben im Volk.

Grafik verbildlicht die Entwicklung der Varroalast über das Jahr hinweg. Die Varroapopulation beginnt mit leichter Verzögerung entsprechend der Größe der Brutfläche zu wachsen und erreicht Mitte August ihr Maximum. Nun könnte man richtigerweise schlussfolgern, wenn man die Varromilbe frühzeitig behandelt, kann man das Maximum der Belastung dämpfen und tut den Bienen damit Gutes. Macht man auch, allerdings nicht mit den Medikamenten die im Spätsommer eingesetzt werden, denn diese hinterlassen Rückstände in Honig, Propolis und Pollen. Werden die Medikamente wie Ameisen- und Oxalsäure doch verwendet, dürfen die Produkte nicht in Umlauf gebracht werden! Damit der Imker nun Honig ernten und dennoch die Entwicklung der Varroamilbe dämpfen kann stehen Ihm folgende Methoden zur Varroabehandlung zur Verfügung.

Ablegerbildung

  • Bei der Ablegerbildung entnimmt man den Wirtschaftsvölkern Brutwaben, um damit neue Völker zusammen zustellen.
  • Bei der Ablegerbildung entnimmt man den Völkern sowohl verdeckelte als auch frische Brut.
  • Zusammen mit der verdeckelten Brut werden auch Varromilben aus dem Wirtschaftsvolk entnommen
  • In der brutfreien Phase des Ablegers sitzen alle Milben des Volks auf den Bienen
  • Durch eine Milchsäurebehandlung am Ableger können nahezu alle Milben aus dem Ableger entfernt werden, sodass der Ableger nahezu Varroafrei ins Leben startet. Gleichzeitig konnte man die Varroalast im Wirtschaftsvolk durch die Brutentnahme reduzieren
  • Je Volk können ohne weiteres zwei bis drei Ableger pro Jahr gebildet werden

Drohnenbrut schneiden

  • In dem Beitrag über die Varroa ist zu lesen, dass sich die Milbe in der Drohnenbrut besser als in der Brut von Arbeiterbienen
  • Drohnenbrut ist in erster Linie nicht für das Überleben des Volkes notwendig
  • Durch das Einlöten und das nicht Einlöten von Mittelwänden kann der Imker steuern auf welchen Rahmen sich Arbeiter- und Drohnenbrut entwickelt
  • Zwei freie Rahmen in einem Volk werden von Bienen so ausgebaut, dass sich auf diesen fast ausschließlich Drohnenbrut entwickelt
  • Die Drohnenbrut kann nach dem Verdeckeln ausgeschlagen werden (gutes Hühnerfutter)
  • Durch das Ausschlagen werden die Milben in den Waben aus dem Volk entfernt und die Verbreitung der Milbe im Volk wird gehemmt.
    Die Milben vermehren sich natürlich trotzdem in der normalen Arbeiterinnenbrut. Deshalb muss der Imker nach dem Schleudern mit anderen Mitteln behandeln. Das wahrscheinlich am weitesten verbreitet Mittel dafür ist die Ameisensäure.

Ameisensäurebehandlung

Bei dieser Behandlungsmethode wird Ameisensäure im Bienenstock verdunstet, um so die Milben auf den Bienen und in der Brut abzutöten. Diese Behandlung birgt bei falscher Durchführung Risiken. Ist es zu warm verdunstet die Säure zu schnell, sodass die Konzentration der Säure in der Luft zu hoch ist. Dadurch werden auch Bienen und Bienenlarven getötet. Ist es zu kühl wirkt die Behandlung nicht richtig, weil die Konzentration der Säure in der Luft zu gering ist. Das bedeutet für die Imker, dass er nach der Honigernte den regionalen Wetterbericht im Auge behalten sollte, um den richtigen Zeitpunkt für die Ameisensäurebehandlung abzupassen. Die Durchführung der Behandlung wird in diesem Beitrag näher beschrieben.

Oxalsäurebehandlung

Die Ameisensäurebehandlung ist sehr effektiv, weil sie sowohl Milben in den Brutzellen als auch auf den Bienen abtötet. Nichtsdestotrotz kann die Behandlung nicht alle Milben in den Brutzellen abtöten. Deshalb setzt der Imker drei bis vier Wochen nach dem ersten Frost zur Restentmilbung an. Warum drei bis vier Wochen nach dem ersten Frost? Eine frostige Nacht ist für die Bienen ein Indikator dafür aus der Brut zu gehen, weil der Winter naht. Nach 3 bis 4 Wochen ist dann auch die letzte Biene geschlüpft und alle Bienen des Volkes befinden sich in der Wintertraube. Das heißt auch, dass sich alle Varromilben des Volks außerhalb der Brutzellen auf den Bienen befinden. Die Oxalsäurebehandlung benötigt wie die Milchsäurebehandlung auch, genau diesen Zustand.
Bei der Oxalsäurebehandlung wird eine Wasser-Zucker-Säure Lösung tröpfchenweise auf den Bienen verteilt. Die Bienen verteilen die Lösung dann durch ihren Putztrieb in der gesamten Wintertraube, sodass alle Bienen und alle Milben in Kontakt mit der Lösung kommen wodurch die Milben dann absterben. Welche Wetterbedingungen zu beachten sind und wie die Lösung hergestellt wird, könnt ihr hier genauer nachlesen.

Zeitplan – Varroabehandlung

Quellen

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Ameisensäurebehandlung

Die Ameisensäurebehandlung ist ein Teil des Kampfes gegen die Varroamilbe. Ziel der Behandlung ist es, die Milben im Stock zu töten, ohne das Volk zu sehr zu schädigen. Dafür wird Ameisensäure im Volk mit Hilfe verschiedener Vorrichtungen über einige Tage hinweg verdunstet. Das Gemisch aus Ameisensäure und Luft tötet die Milben ab und hinterlässt ein verstimmtes aber weniger durch Milben belastetes Bienenvolk. Dabei sind die richtigen Wetterbedingungen ausschlaggebend für den Erfolg der Behandlung. Die Ameisensäurebehandlung ist dabei nur ein Teil der Behandlungsschritte gegen die Varroamilbe. Ist die Zeit reif das Volk mit Ameisensäure zu behandeln, kann es für das Volk schon zu spät sein. Deshalb solltest du auch die in die anderen beschriebenen Schritte gehen, damit du dein Volk sicher durch das Jahr bringst.

Was ist Ameisensäure

Ein weiser Mann sagte einmal… eine chemische Verbindung! No shit Sherlock! Ameisensäure ist eine natürlich vorkommende chemische Verbindung und darf deshalb auch von Imkern genutzt werden, die das BIO Siegel auf Ihren Honig kleben wollen. Die Säure wird (wie der Name vermuten lässt) unter anderem von Ameisen und Brennnessel als Abwehrstoff genutzt. Außerdem sei erwähnt, sie ist ätzend. Also Vorsicht bei der Handhabung und unbedingt den Arbeitsschutz (Schutzbrille, Handschuhe, lange Kleidung) einhalten!

Die erste Ameisensäurebehandlung – wann und warum?

Die erste Ameisensäurebehandlung sollte direkt nach der Honigernte und unbedingt vor dem Auffüttern liegen. Der Erfolg der Behandlung hängt stark von den Wetterbedingungen ab. Sollte das Volk nicht genügend Futter haben um bspw. ungünstige Wetterbedingungen zu überbrücken, kann dezent gefüttert werden. Temperatur und Luftfeuchtigkeit beeinflussen die Schnelligkeit, mit der die Säure im Bienenstock verdunstet und damit die Konzentration der Säure in der Stockluft. Ist die Konzentration zu hoch werden die Bienen in Mitleidenschaft gezogen, ist Sie zu niedrig verfehlt die Behandlung ihre Wirkung. Entsprechend der zu erwartenden Witterung kannst du den Liebig Dispenser mit Hilfe der beigelegten Anleitung einstellen. Wichtig ist, dass der Behandlungszeitraum von zehn Tagen nicht unterschritten wird.

Im Netz liest man von der Ermittlung des Befalls und einer Ameisensäurebehandlung nach Bedarf. Ich erkenne darin allerdings keinen Vorteil. Feststeht die Bedarfsbestimmung kostet viel Zeit und dass der Varroadruck im August seinen Zenit erreicht. Soll ich diesen Punkt abwarten und die Schädigung meines Volks in Kauf nehmen? Meine Meinung dazu ist Nein! Deshalb habe ich mich entschlossen, meine Wirtschaftsvölker direkt nach der Honigernte zu behandeln, egal was das Bodenbrett sagt. Dadurch dämpfe ich die maximale Varroabelastung und das Potential der Schädigung meines Volks. Wichtig ist, dass das Wetter passt, der Dispenser richtig eingestellt ist und die Behandlungsdauer von zehn Tagen nicht unterschritten wird.

Durchführung

Ameisensäure kann, wenn die Konzentration in der Luft zu hoch ist die Brut schädigen. Weil wir zwischen Ende Juni und Mitte August in der zehn tägigen Behandlungsphase auch mal heiße Tage erwischen können, ist es ratsam einen kleinen Puffer zwischen Brutraum und Liebig Dispenser zu bringen. Nach der Honigernte setze ich deshalb je Volk einen Honigraume wieder auf. Die Bienen säubern die Zarge und verwerten den Resthonig während die Ameisensäurebehandlung stattfindet. Der Dispenser wird dafür entsprechend der Anleitung und den zu erwartenden Wetterbedingungen eingestellt und auf dem Honigraum aufgebaut. Nach 5 Tagen wird kontrolliert ob noch genug Ameisensäure im Dispenser ist, wenn nicht fülle ich den Dispenser wieder auf. Damit das Säure-Luft Gemisch im Volk wirken kann wird außerdem das Bodenbrett eingeschoben und das Flugloch verkleinert.

Reinvasion

Reinvasion beschreibt die Rückkehr der Varroamilbe in ein bereits behandeltes Volk. Bienen fliegen weit und schließen sich im Notfall auch anderen Völkern an. Sollte ein Volk auf deinem Stand oder eines anderen Imkers im Flugradius der Bienen kollabieren fliegen die gesunden Bienen aus und betteln sich in andere Völker ein, wenn sie nicht vorher ausgeräubert oder von dir zusammengelegt werden. All das kann dazu führen, dass der Varraodruck in einem behandelten Volk schlagartig zunimmt. Daher gilt – Die Ameisensäurebehandlung ist bei allen Völkern eines Stands gleichzeitig durchzuführen.

Die zweite Ameisensäurebehandlung – wann und warum?

Mitte September, nach dem Auffüttern, sollte die zweite Ameisensäurebehandlung durchgeführt werden. Diesmal werden auch die Ableger behandelt. Grundvoraussetzung ist wieder das Wetter. Über die zehn tägige Behandlungsdauer sollte es tagsüber mindestens 12 Grad warm sein.
Warum eine zweite Behandlung? Das Zauberwort heißt Reinvasion. Du kannst nicht ausschließen, dass dein Volk nicht wieder heimgesucht wurde und du die Milben, die die erste Behandlung überlebt haben haben sich inzwischen schon wieder vermehrt. Der Ameisensäurebehandlung folgt dann im Winter die Oxalsäurebehandlung.

Bezugsquellen

Liebig Dispenser oder Nassenheider Verdunster findest du in jedem Imkerhandel. Ameisensäure auch aber die brauchst du eigentlich nicht kaufen. Ameisensäure kannst du entweder über deinen Verein oder direkt über die Tierseuchenkasse kostenfrei beziehen. Du musst es nur rechtzeitig anmelden.

Quellen

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Oxalsäurebehandlung

Die Oxalsäurebehandlung wird auch als Restentmilbung bezeichnet, weil sie am Ende des Jahres die Milben abtöten soll, die die letzte Ameisensäurebehandlung überstanden haben. Dafür wird eine Säure-Zucker Lösung direkt in das Bienenvolk geträufelt. Durch den natürlichen Putztrieb verteilen die Bienen die Lösung und die Milben, die noch auf den Bienen sitzen, werden abgetötet.

Zeitpunkt der Oxalsäurebehandlung.

Die Oxalsäurebehandlung wirkt bei Kontakt für die Milbe giftig. Daher kann sie nur gegen Milben wirken, die auf den Bienen sitzen. Milben, die sich in verdeckelter Brut befinden überstehen die Behandlung schadlos, weil sie nicht in Kontakt mit der Lösung kommen. Die Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche Oxalsäurebehandlung ist daher ein brutfreies Volk. Die Völker gehen mit den ersten frostigen Nächten aus der Brut, weil diese für das Volk ein Indikator für den anrückenden Winter sind. Das heißt drei bis vier Wochen nach der ersten frostigen Nacht befindet sich keine Brut mehr im Bienenvolk. Alle Bienen des Volkes sind geschlüpft, das bedeutet auch, dass alle Milben des Volkes sich auf den Bienen befinden und nicht mehr in den Brutzellen. Natürlich kann man bis Weihnachten warten, um sicher zu sein, dass das Volk wirklich brutfrei ist. Je länger man aber wartet, desto länger haben die Milben Zeit von der Kraft der Bienen zu zehren und diese zu schwächen. Deshalb gilt es das Wetter im Auge zu behalten und drei bis vier Wochen nach der ersten frostigen Nacht behandeln. Die Wer sich nicht sicher ist ob das Volk tatsächlich brutfrei ist kann bei Bedarf stichprobenartig Rähmchen ziehen und kontrollieren. Diese Kontrolle sollte aber nur bei echter Unklarheit und nicht aufgrund von Neugierde geschehen, denn Sie zerstört das in den kalten Tage wichtige Klima im Volk und kann ihm zusetzen.

Wasser-Zucker-Säure Lösung herstellen

Die Lösung, die in die Völker geträufelt wird, kann gekauft oder selbst hergestellt werden. Wer die Lösung kaufen möchte ruft mich an und darf mir seine überschüssigen Euro gern aushändigen. Spaß! Oxalsäure gibt’s als Granulat für 10€/kg. Ein Liter Lösung kostet im Netz um die 9€. Mit einem Kilo Granulat kann man aber wohl ein paar Jahre hinkommen. Keine Ahnung wie die Preise für die Lösung gerechtfertigt werden! Wer es selber machen möchte kann der folgenden Anleitung folgen. Während der Herstellung sollte aber unbedingt auf Arbeitsschutz (also Schutzbrille, Gummihandschuhe und lange Kleidung) und die korrekte Dosierung geachtet werden!

Damit sich das Ganze besser auflöst kann das Wasser leicht erwärmt werden. Fertig! Nochmal, achte auf Arbeitssicherheit und das korrekte Mischungsverhältnis! Für die Oxalsäurebehandlung brauchen wir eine 3,5%ige Oxalsäurelösung. Einen Liter davon bekommst du indem die folgende Komponenten mischst.

  • 630ml destilliertes Wasser
  • 630g Puderzucker
  • 35g Oxalsäuregranulat

Wetterbedingen am Behandlungstag

Damit die Behandlung erfolgreich sein kann müssen die Bienen eng beieinander in der Wintertraube sitzen. Nur bei eng beieinander sitzenden Bienen kann sich die Lösung über den Putztrieb gut im Volk verteilen. Bei der Behandlung sollte die Temperatur daher zwischen +5 Grad und -5 Grad liegen.

Behandlungsbeschreibung

Die Lösung wird tröpfchenweise mit Hilfe einer Spritze oder ähnlichen Dosierhilfen ins Volk eingebracht. In Summe wird dafür, je nach Stärke des Volks 30 – 50ml der Lösung verwendet. Also ca. 7,5ml je besetzter Wabengasse. Auch bei der Behandlung gilt wie bei der Herstellung der Lösung – Arbeitsschutz beachten und Hautkontakt mit der Lösung vermeiden!

Quellen

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Varroamilbe – ein Risiko für die Imkerei

Die Varroamilbe lebt als Parasit an der Honigbiene. Sie lebt ausschließlich parasitisch und kommt nicht frei lebend, sondern ausschließlich im Inneren von Bienenstöcken und auf Bienen vor. Die Milben entwickeln sich in der verdeckelten Brut im Bienenstock. Nach dem Schlupf verlassen nur die weiblichen Milben die Brutzelle, die männlichen Milben sterben in der Brutzelle. Für gewöhnlich sitzen sie auf dem Hinterleib erwachsener Bienen wo sie sich von deren Körpersäften ernähren. Die Übertragung der Milben auf andere Bienenvölker ist nur über direkten Körperkontakt bspw. bei der Räuberei zwischen den Völkern möglich.

Vermehrung

Für die Vermehrung ist die Varroa an die Brutwaben des Bienenstocks gebunden. Die weibliche Milbe dringt kurz vor dem Verdeckeln der Brutwabe in diese ein und wandert zwischen Wabenwand und Bienenlarve bis zum Boden der Wabe. Dort ernährt sie sich anfangs von den restlichen Futtervorräten, bevor sie beginnt, an der Bienenlarve zu saugen. Etwa zwei Tage nach dem Verdeckeln der Brutwabe legt die Milbe ein unbefruchtetes Ei, aus dem sich eine männliche Milbe entwickelt. Die folgenden Eier werden von der männlichen Milbe befruchtet und entwickeln sich zu Weibchen. Eine Muttermilbe legt in der Brut von Arbeiterinnen fünf Eier und in der Brut von Drohnen sechs Eier ab. Wie ihr diesem Beitrag entnehmen könnt dauert die Brutzeit der Drohnen etwas länger als die der Arbeiterinnen, wodurch die Muttermilbe ein Ei mehr ablegen kann.

Verbreitung der Varroamilbe

Die Varroamilbe stammt ursprünglich aus Ostasien. Dort hat sie die östliche Honigbiene als Wirt genutzt. Diese ursprüngliche Varroamilbe hat sich ausschließlich in der Drohnenbrut des Volkes vermehrt. Die Auswirkungen des Befalls waren daher nicht so verheerend wie heute. Die Milbe hat sich durch den Handel mit Bienen und das Wandern der Imker über die ganze Welt verteilt. Allein in Australien und der Antarktis findet man keine Varroamilben.
Warum ist die Varroamilbe für den Erhalt eines Bienenvolks gefährlich?
Die Milbe schwächt ein Bienenvolk auf mehreren Wegen. Durch das Aussaugen der Bienenlarven während der Brutzeit schlüpfen die Bienen geschwächt und haben eine kürzere Lebenserwartung. Zusätzlich überträgt die Varroamilbe, ähnlich wie Zecken, Viren. Die Viren brechen bei den geschwächten Bienen eher aus als bei gesunden Bienen. Die Varroamilbe trägt dadurch dazu bei, die Größe des Bienenvolks zu reduzieren. Geschwächte Völker überstehen dann meist nicht den Winter.

Quellen

  • https://edoc.ub.uni-muenchen.de/12025/1/Schneider_Verena.pdf
  • https://beenature-project.com/
  • http://www.vbio.ruhr-uni-bochum.de/downloads/beinert.pdf
  • https://www.welt.de/wissenschaft/umwelt/article12944433/Hauptursache-fuer-das-grosse-Bienensterben-gefunden.html
  • https://www.apidologie.org/articles/apido/pdf/1992/02/Apidologie_0044-8435_1992_23_2_ART0010.pdf
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Leipzig – HonigKuss zieht um!

Freunde! Wir melden uns zurück! Der Abschluss ist im Kasten und der Honig im Glas! Nun ruft die Heimat und die Bienen ziehen mit! Im kommenden Jahr fliegen die Bienen in Leipzig, besser gesagt bei Borna die Blüten an. Unseren Qualitätsmerkmalen bleiben wir treu und setzen weiterhin auf ökologische Materialien in der Imkerei und bei unseren Produkten. Für das kommende Jahr haben wir uns viel vorgenommen!

Wie geht’s weiter in Leipzig?

Die Bienen sind in das Damwildgehege der Familie gezogen und dort soll es im nächsten Jahr voran gehen! Wir wollen im kommenden Jahr auf 30 Völker aufstocken. Das heißt im Winter werden Kreissäge und Akkuschrauber heiß laufen. Um das Gehege herum wollen wir Blühstreifen anlegen und am Tor wollen wir ein kleines Regal zur Selbstbedienung aufstellen. Dann könnt ihr zur Not auch Nachts um 03.00 Uhr euren Honighunger stillen. Außerdem wollen wir für euch neue Produkte an den Start bringen. Also bleibt gespannt, wir halten euch auf dem Laufenden!

Abseits der Imkerei

Mal abgesehen von den Bienen wollen wir lernen was es in der Damwildzucht zu lernen gibt, die Streuobstwiese im Gelände wieder auf Vordermann bringen und zusammen mit euch Feiern. Ende August planen wir die Saison zusammen mit euch bei einem kleinen Honigfest abzuschließen.

Bleibt fleißig & Bis Bald!

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Bienen mieten, Ihre Betriebsbienen!

Sie haben da mal etwas vom Bienensterben gehört und wollen aktiv werden, wissen aber nicht wie? Wir möchten Ihnen gern die Möglichkeit geben, noch dieses Jahr unsere Umwelt zu unterstützen! Bei uns können Sie ihre eigenen Bienen mieten! Ihre Betriebsbienen! Hilft der Umwelt und begeistert sowohl Kunden als auch Mitarbeiter!

Bienen mieten

…und so gehts! Wir stellen die Bienen bei Ihnen auf und übernehmen die Pflege der Völker, sodass Sie sich ausschließlich am Flugbetrieb der Bienen und dem Honig erfreuen können. Außerdem haben Sie die Möglichkeit Ihrer Belegschaft und Ihren Kunden im Rahmen von einem (mehr ist natürlich auch möglich) ausgewählten Termin, bei einem kleinen Fachvortrag, einen Blick in die Völker zu verschaffen. Am Ende vom Jahr wird dann geerntet! Von der Ernte bekommen Sie mindestens 20kg in Gläsern und mit Etiketten ihrer Wahl. Also das perfekte Geschenk für Mitarbeiter und Kunden.

Kurz:

  • Sie tun etwas Gutes für die Umwelt
  • Wir kümmern uns vollumfänglich um das Bienenvolk
  • Wir zeigen Ihnen, Ihrer Belegschaft und Ihren Kunden im Rahmen eines Vortrags am Bienenvolk dessen Inneres und erklären was im Volk vor sich geht
  • Sie bekommen mindestens 20kg Honig in Gläsern Ihrer Wahl mit Etiketten Ihrer Wahl

Und so erreichen Sie uns

Bei Interesse können Sie uns gern unter kontakt@honig-kuss.de oder unter 0173 370 75 06 erreichen. Wir suchen dann zusammen mit Ihnen einen geeigneten Standort auf ihrem Gelände und klären alles weitere im Gespräch! Werden Sie aktiv! Ihre Betriebsbienen freuen Sie auf Sie!

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Das Leben der Biene

Eine komplexe Sache so ein Bienenvolk. Wie eine große Familie, nur viel erbarmungsloser. Jedes Individuum im Volk zieh an einem Strang, denn jeder hat dasselbe Ziel – so viel Honig wie möglich produzieren, um zu überleben! Jede Biene übernimmt dafür im Laufe ihres Lebens verschiedene Aufgaben, die von der Brutpflege über den Stockbau bis zur Suche nach Nektar reichen. Die Männer im Volk und die Königin, übernehmen dabei nur eine Aufgabe, sie widmen ihr Leben der Fortpflanzung. Die Drohnen, wie man die männlichen Bienen nennt, befruchten die Königin beim Hochzeitsflug und sterben danach. Dabei nimmt die Königin Spermien von ca. 12 Drohnen auf, beginnt danach mit der Eiablage und wird nach drei bis fünf Jahren, bei schwindender Legeleistung von den eigenen Kindern ausgetauscht.

Vom Ei zur Biene

Die Königin legt nur eine Art Ei ab und trotzdem entwickeln sich unterschiedliche Bienen daraus, denn einzig und allein die Art des Futters bestimmt, wie sich eine Made entwickelt. Arbeiterinnen entstehen aus befruchteten Eiern und bekommen in den ersten drei Tagen Futtersaft aus den Drüsen der Bienen, danach gibt’s nur noch Pollen und Honig. Nach 16 Tagen schlüpft dann eine Arbeiterin aus der Wabe und beginnt mit der Versorgung anderer Maden ihr Leben bis Sie im Sommer nach ca. fünf Wochen wieder stirbt. Bis zu 60.000 fleißige Arbeiterinnen kümmern sich um die Aufgaben im Volk.

Besteht die Notwendigkeit eine neue Königin heranzuziehen werden die Waben vergrößert und die Maden werden, bis zur Verpuppung der Made, mit dem Futtersaft der Bienen gefüttert. Durch das besondere Futter bilden sich die Geschlechtsorgane vollständig aus und nach 21 Tagen schlüpft eine neue Königin. Das Volk setzt bei der Aufzucht einer neuen Königin nicht nur auf ein Pferd und zieht mehrere Königinnen gleichzeitig auf. Die erste die schlüpft, tötet dann alle anderen Königinnen in ihren Waben.

Von Mai bis August ziehen die Völker Drohen aus unbefruchteten Eiern auf. Einige hundert bis tausend Drohnen befinden über den Sommer im Volk, bis sie Ende August aus dem Stock getrieben werden und verhungern. Ein Drohn beteiligt sich nämlich nicht an der Futtersuche oder anderen Aufgaben und würde im Winter kostbares Futter verbrauchen, ohne einen Nutzen zu stiften. Über den Sommer sammeln sich die Drohnen verschiedener Völker an bestimmten Sammelplätzen und warten auf vorbeifliegende Königinnen, die Sie dann im Flug versuchen zu begatten.


Der Lebenszyklus der Arbeiterinnen

Das Leben der Arbeiterinnen im Volk ist durch einen festgelegten Zyklus bestimmt, währenddessen die Aufgaben der Bienen immer gefährlicher werden. Die Bienen beginnen ihr Leben damit zwei Wochen lang die Brut zu versorgen und zu pflegen. Danach gehen sie dazu über den Stock auszubauen und den gesammelten Honig zu verdauen und zu trocknen. Nach einer Woche ist damit dann Schluss und Bienen verlassen den Stock um Nektar zu sammeln. Zu Beginn dieser letzten Lebensphase, sammeln die Bienen den Nektar den die Sucher gefunden haben. Mit Hilfe der Sonne und eines Tanzes, teilen die Sucher den Bienen mit, wo genau sich die gefundene Nektarquelle befindet. In den letzten Tagen ihres Lebens gehen die Bienen dann dazu über, selbst nach Nektar zu suchen. In Abhängigkeit der Trachtverhältnisse gibt es mal mehr und mal weniger Flugbienen in Aktion. In Zeiten in denen es nur wenig Nahrungsquellen gibt, verbleiben beispielsweise einige Flugbienen im Stock, wehren Feinde ab (manchmal auch den Imker), regulieren das Stockklima oder helfen bei anderen Aufgaben.


Die Arbeiterinnen die kurz vor dem Winter schlüpfen überleben den ganzen Winter und ziehen dann im Frühling die ersten Generation des neuen Jahres groß. Dabei übernehmen sie andere Aufgaben als die Bienen im Sommer, denn im Winter gibt es weder Nektar zu sammeln noch Brut zu pflegen. Über den Winter hinweg besteht die einzige Aufgabe darin den Stock zu heizen um nicht zu erfrieren. Dafür vibriert ein Teil der Bienen mit der Flügelmuskulatur, während sich der andere Teil ausruht und für die nächste Schicht stärkt. Die Bienen erreichen dabei um die 30°C in ihrer Mitte und wärmen sich selbst und den Honig an.

Quellen

  • http://www.digitalefolien.de/biologie/tiere/insekt/biene/entw.html
  • http://www.bee-careful.com/de/initiative/der-hochzeitsflug-der-bienenkoenigin/
  • http://www.imkerverein-buechertal.de/Biologie_Bienenvolk.php

Bildquellen

  • http://www.bee-careful.com/de/bienenleben/honigbiene/
  • http://www.hinterhofhonig.de/
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Ableger bilden und Bienen vermehren

Die Vermehrung der Völker ist eine der zentralen Aufgaben der Imker. Durch Ableger können Verluste kompensiert und das Schwärmen der Völker verhindert werden. Davon abgesehen, bietet die Bildung von Ablegern die Möglichkeit effektiv gegen die Varroa vorzugehen. Auf Grund der gegebenen Relevanz des Themas, haben sich viele schlaue Köpfe mit der Bildung von Ablegern beschäftigt und verschiedene Methoden dafür entwickelt. Alle Methoden zielen darauf ab, die Brut und Bienenmasse der Bestandsvölker umzuverteilen.

Das Risiko bei der Vermehrung besteht darin, den Honigertrag des Bestandvolkes zu reduzieren oder den Ableger zu verlieren. Logisch, entnimmt man zu viel Brut und Bienen wird die Entwicklung des Bestandvolkes gedämpft, entnimmt man zu wenig, schafft es der Ableger vielleicht nicht. Bei ausreichend Futter stellt der zweite Punkt allerdings das kleinere Risiko dar. Meiner Meinung nach empfehlen sich daher Verfahren, die kleine aber dafür wiederholte Eingriffe in die Wirtschaftsvölker vorsehen. Im folgenden Text beschreibe ich daher zwei gängigen Verfahren der Ablegerbildung.

Grundlegend sollte man den Zeitpunkt der Ablegerbildung den eigenen Zielen unterordnen. Möchte man die Frühtracht mitnehmen, macht es Sinn nach dem ersten Abschleudern zwischen Mitte Mai und Mitte Juni die Ableger zu bilden. Zielt man eher auf die Spättracht ab, kann man zwischen Mitte April und Anfang Mai mit der Ablegerbildung starten.

Sammelbrutableger

Für einen Sammelbrutableger sollte man mindestens 4 Völker haben, aus denen man die Rahmen für den Ableger entnehmen kann. Die Methode des Sammelbrutablegers wird vor allem für die Königinnenzucht genutzt. Möchte man sich nicht mit der Königinenzucht beschäftigen, empfiehlt sich eher ein einfacher Ableger. Das Argument mit Sammelbrutablegern stärkere Völker als mit einfachen Ablegern zu schaffen scheint seit der Untersuchung von Dr. Pia Aumeier obsolet.
Brutableger werden gebildet, indem Bestandsvölkern Brutwaben mit ansitzenden Bienen, Stiften und verdeckelter Brut entnommen und zusammen mit zwei Futterwaben und einer „Wasserwabe“ in eine neue Zarge gesetzt werden. In den nächsten drei Wochen schlüpft die, zum Zeitpunkt der Ablegerbildung verdeckelte Brut und das Volk zieht sich aus den frischen Stiften eine neue Königin. Für die Königinnenzucht folgen dann noch ein paar weitere Schritte. Aber eins nach dem anderen!

Tag X

Aus Vier Wirtschaftsvölkern werden jeweils 1-2 Brutwaben mit ansitzenden Bienen entnommen. Die Brutwaben sollten zum Großteil aus verdeckelter Brut bestehen. Frische Stifte müssen unbedingt vorhanden sein und die Königin muss im Wirtschaftsvolk verbleiben! Zusammen mit 2 Futterwaben links und rechts und einer „Wasserwabe“ entsteht der Sammelbrutableger. Was meine ich mit „Wasserwabe“? Der Ableger hat kaum Flugbienen, verstellt man den Ableger nicht aus dem vorherigen Flugradius, hat der Ableger für einen kurzen Zeitraum keine Flugbienen die Flüssigkeit und neues Futter heranschaffen. Um dem Flüssigkeitsmangel vorzubeugen, kann man eine ausgebaute Wabe in Wasser tauchen und dann ins Volk hängen.
Sollte kein Interesse an der Königinnenzucht bestehen ist man an der Stelle am Ende. Die Brut schlüpft nach und nach und das Volk zieht eine neue Königin heran. In den kommenden zwei bis drei Wochen sollte die Futtersituation überwacht werden. Hat man das Volk nicht verstellt macht es Sinn eine Futterzarge aufzusetzen. Nach 3 Wochen sollte die Königin in Eiablage sein.
Möchte man Königinnenzucht betreiben, sollte man sich an einen genauen Zeitplan halten.

Tag X+9

Neun Tage nachdem der Ableger zusammengestellt wurde, müssen alle Nachschaffungszellen aus den Waben gebrochen werden. Um Platz für den belarvten Zuchtrahmen zu schaffen entnehmen wir eine möglichst leere Brutewabe und setzen den Zuchtrahmen mittig ein. Die Bienen nehmen diesen an und versorgen die Zellen fortan, sodass neue Königinnen heranwachsen können.

Tag X+19

19 Tage nachdem der Ableger gebildet wurde, werden die einzelnen Königinnenzellen auf dem Brutrahmen verschult. Das bedeutet man schützt diese Zellen indem man sie in einen Käfig platziert. Die Königinnen werden so davon abgehalten sich gegenseitig zu töten.

Tag X+21

21 Tage nach der Ablegerbildung wird der Ableger in Begattungsvölker aufgeteilt. Die Begattungsvölker bekommen jeweils eine Brutwabe mit ansitzenden Bienen aus dem Ableger, eine Futterwabe und einen Rahmen mit Mittelwand. Bei dieser Umverteilung kann man gleichzeitig eine Milchsäurebehandlung durchführen. Die Völker sollten dann außerhalb des Flugradius aufgestellt werden. Das Flugloch sollte auf eine Bienenbreite eingeengt werden

Einfacher Ableger

Einfache Ableger können ab Ende April bis Mitte Juni gebildet werden. Je später es wird desto schwächer geht das Volk dann allerdings in den Winter.
Die Bildung eines einfachen Ablegers ähnelt dem letzten Schritt, den man bei einem Sammelbrutableger mit anschließender Königinnenzucht durchführt. Man entnimmt einem Volk eine (Dadant-)Brutwabe (oder mind. zwei DNM Brutwaben) mit verdeckelter und frischer Brut und eine Futterwabe, jeweils mit ansitzenden Bienen. Dazwischen hängt man eine Mittelwand. Das Volk sollte an einem anderen Standort, außerhalb des Flugradius, aufgestellt und das Flugloch auf eine Bienenbreite verengt werden. Hat man keinen zweiten Standort reicht es auch aus etwas mehr Bienen in den Ableger zu kehren und Zuckerlösung anzubieten, damit der anfängliche Mangel an Flugbienen kompensiert werden kann.
Das Volk zieht sich innerhalb der nächsten 21 Tage eine eigene Königin nach. In der Zwischenzeit kann man weiter Futter anbieten. 14 Tage nach der Bildung des Ablegers kann die Milchsäurebehandlung durchgeführt werden. Sonst ist nichts zu tun. Nach Tag 21 sollte kontrolliert werden ob sich die Königin im Volk in Eiablage befindet.

Quellen

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Woher kommt unser Honig?

Die Honigregale in unseren Supermärkten sind voll, die Auswahl ist riesig. Honig vom Erwerbsimker aus der Region für 6€ steht gleich über dem Langnese Honig für 3€. Die Preisspanne dazwischen wird von vielen weiteren Honigen aufgefüllt und so ist für jeden Honigliebhaber etwas im Regal dabei. Nun stellt sich die Frage ob der Honig für 3€ genauso gut ist wie der für 6€ und wenn ja, warum ich den Honig für 6€ kaufen sollte?

Der deutsche Honigmarkt

Das Thünen-Institut hat den deutschen Honigmarkt in einer Studie analysiert. Die verwendeten Daten kommen vom Deutschen Imkerbund (DIB), der Daten wie beispielsweise Anzahl der Imker, geernteter Honig, etc. erhebt. Laut der Studie konsumiert jeder Deutsche ca. 1kg Honig im Jahr. Dazu gehört neben dem klassischen Honigbrötchen auch Honig als Süßungsmittel in anderen Lebensmitteln. In Bäckereien und ähnlichen Geschäften wird jedoch eher Industriehonig (stark erhitzter Honig) als Imkerhonig verarbeitet. 1kg Honig pro Kopf im Jahr machen 80.000t für ganz Deutschland, bei einer jährlichen Produktion von ca. 27.000t. Damit ist Deutschland in der EU das Land mit dem größten Honigverzehr. Um den enormen Bedarf zu decken, müssen jährlich 53.000t Honig importieren werden. An dieser Stelle fängt an klar zu werden, wo die Preisunterschiede entstehen. Die Erzeugungskosten in den Herkunftsländern unseres Importhonigs variieren stark, die Qualität ebenso.

Betrug auf dem Markt

Wenn das Angebot die Nachfrage nicht decken kann, muss das Angebot korrigiert werden und das passiert indem Honig mit Sirup (i.d.R. Reissirup) gestreckt wird. Gut nachvollziehen lässt sich das aufgrund der geringen Produkionsmenge beim Manukahonig. Laut eines Artikels der FAZ (leider ohne weitere Quellenangabe) von 2017 gab es 2016 ca. 10.000t Manuka Honig auf dem Markt und das obwohl nur 1.700t in Neuseeland geerntet wurden. Traurig in welchem Ausmaß man teilweise über den Tisch gezogen wird, wenn man im Hinterkopf behält, das ein Kilo Manuka Honig um die 250€ kosten kann. Der Verdacht liegt daher nahe, dass auch normaler Honig gestreckt wird. 2002 wurde das auch schon nachgewiesen. Von 2002 bis 2004 durfte Honig aus China nicht mehr importiert werden, weil dieser stark gestreckt war. Wie wirksam so ein Importverbot ist kann man sich ja mal zu Gemüte ziehen. Netflix hat zu diesem Thema eine schöne Folge für die Serie Rotten (deutsch: verrottet) produziert. Dort wird beschrieben wie Fässer aus China in einem anderen asiatischen Land umetikettiert und weiter geschickt werden. Sei’s drum – Betrüger können nur durch Kontrollmechanismen oder den Markt selbst aufgehalten werden. An ersterem arbeiten deutsche Institute fieberhaft und am zweiten Punkt können nur Sie – die Kundschaft etwas ändern.

Honig aus China

Herr Walter Haefeker, Präsident des Europäischen Berufsimkerverbandes (EPBA) beschreibt in einem Artikel die Bienenhaltung beziehungsweise die Art wie in China Honig geerntet wird. Laut Aussage von Herrn Walter Haefeker ernten die Chinesen pro Bienenvolk extrem viel Honig! Um verstehen zu können was die Chinesen anders machen, muss man erstmal verstehen wie die Bienen ihren Honig einlagern. Bienen tragen den Nektar ein, verarbeiten ihn im Honigmagen, trocknen ihn über Tage hinweg auf ihren Zungen und setzen ihm dabei Enzyme bei. Letzten Endes werden die Waben verdeckelt und der Honig reift weiter bis der Imker die Wabe entnimmt, den Deckelwachs entfernt und die Waben ausschleudert. Das nimmt natürlich Zeit in Anspruch!
In China entnimmt man die Waben mit ihrem ungereiften und viel zu flüssigen Honig nach wenigen Tagen, schleudert den Honig aus und trocknet diesen industriell. Klar, vorab muss der Honig gefiltert werden, weil durch den hohen Wassergehalt die Honige auf dem Weg in die Fabrik anfangen zu gären und Hefe wieder raus muss. Der Honig verliert dabei alle Schwebstoffe (Blütenpollen) und die Enzyme der Bienen schaffen es gar nicht erst in den Honig. Aber! Es ist exportfertiger Honig. Herr Walter Haefeker macht außerdem auf den lustigen Fakt aufmerksam, dass die Chinesische Mittelschicht lieber deutschen Honig importiert als den heimischen zu kaufen. Allein dieser Fakt spricht für sich.

 

Allgemeines Problem mit Importhonigen

Glücklicherweise importieren wir den Großteil unseres Honigs aus anderen EU Ländern in denen es bessere Lebensmittelkontrollen gibt als in China. „Honig aus EU Ländern“ – das steht auf dem Honig im Supermarkt hinten drauf. Warum aus EU Ländern und nicht genau das Land, aus dem der Honig kommt? Weil das Produkt immer gleich schmecken soll, Honig aber nie gleich schmeckt! Es gibt immer Variationen im Geschmack, selbst von Volk zu Volk am gleichen Stand. Um den standardisierten Geschmack zu reproduzieren werden Honigsorten aus verschiedenen Quellen gemischt. An sich auch kein Problem! Hier gibt es Preisunterschiede auf Grund der unterschiedlichen Erzeugerpreise.

Problematisch sind die Inhaltsstoffe, die mit dem ausländischen Honig nach Deutschland kommen. In Deutschland gilt die Amerikanische Faulbrut als Seuche. Das heißt folgendes: Ein Bienenvolk am Stand ist erkrankt? Alle Völker am Stand müssen erneuert (Rahmen, Beuten, Böden mit Lauge Auskochen oder abflammen und die Bienen auf komplett neue Rahmen setzen – dafür braucht man natürlich solche Rahmen) oder getötet werden. Diese Vorgehensweise ist richtig, weil sie zur Gesundheit der Bienen beiträgt und diese schützt, wird aber (nach meinem Kenntnisstand) in keinem anderen Land so verlangt, weil diese Krankheit nur in Deutschland als Seuche gilt. Ausländische Imker, die den Honig solcher befallener Völker ernten, tragen zur Verbreitung der Faulbrut bei, weil die Sporen dieser Krankheit im Honig landen. Kippt dann mal ein Fass in einer Abfüllanlage um und Bienen heimischer Imker sammeln den Honig auf oder man meint es zu gut und stellt ein bisschen Honig aufs Fensterbrett verbreiten sich die Sporen und die Faulbrut kann bei entsprechender Sporenbelastung ausbrechen.

Im Dresdner Westen grassiert die Faulbrut seit 2016 und hat viel Schaden und Aufwand verursacht. Der Dresdner Imkerverein kämpft seit Beginn gegen die Seuche und hilft bei der Informationsverbreitung, der Vorsorge und der Erneuerung der Völker. Bisher konnte die Verbreitung der Seuche auf diesem Weg eingedämmt aber nicht vollends aufgehalten werden. Die untere Abbildung zeigt Ihnen die Verteilung der Sperrbezirke, die um befallene Völker errichtet werden müssen und damit auch die Verbreitung der Faulbrut vom März 2018.
Vielleicht achten Sie ja in Zukunft darauf, wo der Honig im Einkaufskorb herkommt und unterstützen die deutschen Imker und Hobbyimker und deren Bienen in ihrer Arbeit.

Quellen

  • https://nearbees.de/blog/honig-industrie-weltmacht-china/
  • http://ageconsearch.umn.edu/bitstream/249851/2/Efken_WP66.pdf
  • http://stadtplan2.dresden.de/(S(p22ifkvydd3u5icely5vbiok))/spdd.aspx?permalink=dnPuVEJ
  • http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/agenda/der-betrug-mit-manuka-honig-14856745.html
  • http://deutscherimkerbund.de/161-Imkerei_in_Deutschland_Zahlen_Daten_Fakten
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Wie überwintern Bienen?

Unsere Europäische Honigbiene ist die einzige Bienenart in Europa, die als Volk überwintert. Die Völker anderer Bienenarten und Wespen brechen zusammen und entwickeln sich im Frühjahr neu. Nur weil unsere Honigbiene als Volk überwintert, sind wir überhaupt in der Lage Honig, den Wintervorrat der Bienen zu ernten. Würde die Honigbiene nicht als Volk überwintern, würde keine Notwendigkeit bestehen Wintervorräte anzulegen und es gebe keinen Honig.

Aber was machen die Bienen im Winter? Bienen schlafen nicht, wie man vielleicht vermuten mag. Auch wenn man sie nicht sieht, leisten Bienen im Winter Schwerstarbeit. Damit niemand im Stock erfrieren muss, vibrieren die Bienen mit ihrer Flügelmuskulatur und heizen so den Stock. Schwerstarbeit bei der viele Bienen sterben. Um als Volk über den Winter zu kommen und nicht zu viele Arbeiterinnen zu verlieren, rückt das ganze Volk zusammen und bildet die sogenannte Wintertraube. Ein Ball aus Bienen in dessen Mitte es bis zu 30°C warm werden kann. So wandert das Volk von einer Wabe zu nächsten und wandelt den eingelagerten Honig in Wärme um, bis der Frühling klopft und der erste Brutzyklus eingeleitet werden kann.

Eingriffe des Imkers

Im Winter lässt der Imker meist die Hände von den Völkern, um das sensible Klima im Volk nicht unnötig zu belasten. Einzig und allein bei einer Varroa-Behandlung müssen die Völker für kurze Zeit geöffnet werden. Damit dem Imker nicht zu langweilig wird, kontrolliert er ab und das Gewicht der Beuten, um den Futterverbrauch festzustellen und gegebenenfalls eine Notfütterung einzuleiten.

Quellen

https://www.die-honigmacher.de/kurs1/seite_42301.html
http://kinder.wochenblatt.com/wissen/natur/wie-ueberwintern-honigbienen/

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Kontrolle der Völker – Frühjahrsdurchsicht

Die Frühjahrsdurchsicht ist der erste große Eingriff in die Völker im neuen Jahr, mit der wir den Grundstein für starke Trachtvölker legen wollen. Schwache Völker werden unterstützt um sie nicht zu verlieren und im Spätsommer vielleicht doch noch Honig ernten zu können. Die Frühjahrsdurchsicht ist für die Imker auch eine Gelegenheit die Hygiene im Volk herzustellen und Seuchenprävention zu betreiben.

Kollabierte Völker

Manche Völker bedürfen keiner Durchsicht mehr. Der Zusammenbruch eines Volkes kann vielschichtige Ursachen haben, die genau analysiert werden sollten um die Ursachen dafür zukünftig vermeiden zu können. Dazu jedoch an anderer Stelle mehr. Wichtig ist, dass das Flugloch des kollabierten Volks sofort zu verschließen ist, um eine mögliche Verbreitung von Krankheiten durch Räuberei zu vermeiden.

Voraussetzungen für die Frühjahrsdurchsicht

Der März neigt sich dem Ende, die Temperaturen steigen und unsere Biene fliegen die Frühblüher an. Nach mehreren warmen Tagen hintereinander beginnt die Königin mit der Eiablage und leitet den Brutzyklus für den Generationenwechsel ein. Gleichzeitig schwärmen Bienen auf der Suche nach Pollen aus, um die Eiweißreserven für den ersten Brutzyklus zu füllen. In diesen ersten Wochen sollte man von der Durchsicht absehen, um die frische Brut keinem Risiko durch Unterkühlung auszusetzen. Außerdem besteht das Risiko, dass die Bienen ihre Reinigungsflüge noch nicht abgeschlossen haben und durch den Stress der Durchsicht auf die Waben koten.
Öffnest du das Volk dennoch und die Brut erleidet eine Unterkühlung, stehen die Chancen gut das gesamte Volk zu verlieren, weil den geschwächten Winterbienen die Kraft ausgeht um ein neues Brutnest zu versorgen. Wir warten also bis es mindestens 15°C besser aber 20°C warm ist, wir schon zwei bis drei Wochen Polleneintrag beobachten konnten und die Sonne lacht. Erst dann führen wir die Frühjahrsdurchsicht durch. In der Regel also Mitte / Ende März.

Vorbereitungen

Völker die auf zwei Zargen überwintert haben, sollten sich jetzt auf den Waben der oberen Zarge befinden, sodass die untere Zarge entfernt werden kann. Wer alleine arbeitet kann sich einen zusätzlichen Boden neben das jeweilige Volk stellen und diese Zarge einfach umsetzen. Bienen die sich noch in der unteren Zarge befinden werden einfach in Zarge auf dem neuen Boden gekehrt. Um die Risiko zu mindern Krankheiten von einem Volk ins andere zu tragen macht es auch Sinn den Meißel abzuflammen oder gründlich abzuwaschen. Also solltest du einen Eimer voll Wasser und bspw. eine Lötlampe griffbereit halten. Einen Wabenbock oder ähnliches am Platz zu haben macht auch Sinn um die Waben sauber abstellen zu können und Bodenkontakt zu vermeiden.

Was gilt es zu kontrollieren?

Ziel der Frühjahrsdurchsicht ist es unterschiedliche Punkte zu untersuchen und Anhand der Untersuchungsergebnisse verschiedene Maßnahmen einzuleiten. Bei der Untersuchung gilt es jede Wabe mit Sorgfalt zu ziehen und zu beurteilen. Bevor du die Beute öffnest kannst du erst einmal den äußeren Zustand der Beute kontrollieren. Dabei achte ich auf:

  • Zustand des Holzen
  • Allgemeiner Gammel – Schimmel?
  • Mäusekot auf dem Boden
  • Steht die Zarge noch in Waage

Solltest du es für notwendig erachten die Waben in eine neue Zarge umzusetzen ist die Frühjahrsdurchsicht eine gute Gelegenheit dafür. Du ziehst ja so oder so jede einzelne Wabe zur Kontrolle. Bei der Kontrolle der einzelnen Waben achte ich auf folgende Punkte.

  • Futter- oder Brutwaben:
    • Schimmel, Wachsmottengespinste – egal ob die Wabe voll oder leer ist. Die Wabe wird aussortiert, separat eingeschmolzen und nur noch für Kerzen benutzt
  • Futterwaben
    • leer – Wabe kann entfernt oder mit einer älteren Brutwabe auf der sich noch keine Brut befindet getauscht werden
    • gut gefüllt – Wabe verbleibt im Volk um Nahrungsnot während des Brutzykluses zu vermeiden
  • Brutwaben
    • Allgemeiner Gesundheitszustand der Wabe (Faulbrut, Kalkbrut, Tote Brut in den Waben – entsprechend der Behandlungsvorgaben weiter verfahren )
    • frische Brut und weiterer Brutstadien vorhanden – Gutes Zeichen aber wie sieht es im Vergleich zu anderen Völkern aus? Ist absehbar, dass dieses Volk ein Schwächling ist?
    • Futterreserven auf den Brutwaben vorhanden, auch Pollen?
    • Drohnenbrütig – erkennbar an einer ‘‘buckligen‘‘ Oberflächenstruktur
    • Bienenmasse – wie viele Bienen sitzen auf den Waben, wie groß ist das Volk im Vergleich zu anderen Völker, benötigt das Volk Hilfe Volk Hilfe

Konntest du ein paar Waben entnehmen würde ich dazu raten den Brutraum zu verengen. Durch diese Maßnahmen müssen die Bienen weniger Volumen heizen und können mehr Energie für die Aufzucht der Brut aufwenden.
Solltest du weder Zargen noch Boden gewechselt haben kannst du deinen Bienen helfen, indem du die toten Bienen vom Beutenboden holst. Auch durch diese Maßnahme ersparst du den verbliebenen Bienen im Volk, Energie für diese Tätigkeit aufbringen zu müssen.

Tätigkeiten abgeleitet von den Kontrollergebnissen?

Drohnenbrütigkeit

Ein Volk kann in die Drohnenbrütigkeit verfallen, wenn der alten Königin die Spermien ausgehen oder die Königin gestorben ist und es dem Volk nicht möglich war eine neue Königin aufzuziehen und begatten zu lassen. Ob das Volk in diesen Zustand verfallen ist oder nicht erkennt man gut an der buckeligen Oberflächenstruktur des Brutnestes. Solche Völker können nicht gerettet werden und sollten mit anderen Völkern vereinigt werden. Dafür macht es Sinn zu unterscheiden, ob sich eine alte bzw. unbefruchtete Königin oder eine Afterweisel (Arbeiterin mit ausgeprägten Geschlechtsteilen) im Volk befindet. Ob eine Königin oder eine Afterweisel im Volk ist, lässt sich gut an der Position der frischen Eier in den Waben beurteilen. Kleben die Eier an den Wänden der Waben und nicht wie gewöhnlich am Boden ist es wahrscheinlich, dass eine oder mehrere Afterweisel Eier legen. Ist eine Königin im Volk muss diese entfernt werden, um mögliche Kämpfe bei der Vereinigung zu verhindern.

Das Auflösen solcher Völker sollte nicht zu lange hinausgezögert werden, weil sich Varromilben in der Drohnenbrut besonders gut vermehren und die Drohnen sich vor dem Kollaps des Volkes in andere Völker einbetteln und so deren Varrobelastung erhöhen.

Schwache Völker

Ist ein Volk besonders schwach, kann es über einem Absperrgitter auf ein starkes Volk gesetzt werden. Die Arbeiterinnen des unteren Volkes versorgen dann die Brut des oberen Volkes mit. Dadurch kann ein größeres Brutnest entstehen und das Volk entwickelt sich besser. Vier Wochen nach dieser Aktion können die Völker wieder getrennt werden. Dabei muss entschieden werden wie gut die Maßnahme dem Schwächling geholfen hat. Wenn das Volk noch etwas mehr Hilfe vertragen kann, sollte das untere starke Volk an einen anderen Ort gestellt werden, damit das schwächere Volk die Flugbienen behält. Hat die Maßnahme gut geholfen kann das vormalig schwache Volk umgesetzt werden. In beiden Fällen hat das Volk das am Standort verbleibt einen Überschuss an Flugbienen. Bei diesem Volk muss verstärkt auf die Schwarmstimmung geachtet werden. Wird das Starke Volk umgestellt, wird es erst im Spätsommer wieder volle stärke erreichen (Ertragsausfall). Das schwache Volk hingegen wird im Sommer höchstwahrscheinlich in Schwarmstimmung verfallen.

Keine Brut im Volk

Fehlt die Brut im Nest muss gehandelt werden. Ob eine Königin im Volk ist oder nicht lässt sich recht einfach durch suchen herausfinden. Ist man sich nicht zu 100% sicher, kann auch ein Brutrahmen aus einem anderen Volk mit frischer Brut eingehangen werden. Finden sich 10 Tage später Nachschaffungszellen am Rahmen hat man Sicherheit. Im Frühling Drohnenbrut in den Völkern zu finden ist eher selten. Findet man dennoch Drohnenbrut kann es Sinn machen die Königin schlüpfen zu lassen und das Volk zu erhalten, anderenfalls würde ich das Volk mit einem anderen vereinigen.

Weitere Arbeiten

Wie bereits angesprochen kann das Brutnest des Volks, im Rahmen des Möglichen eingeengt werden um die Entwicklung dessen zu fördern.

Teil der Seuchenprävention ist es seine Völker mit Hilfe von Futterkranzproben untersuchen zu lassen und sich ein Gesundheitszeugnis ausstellen zu lassen. Die Frühjahrdurchsicht ist die erste gute Gelegenheit Futterkranzproben zu nehmen und sie anschließend einzuschicken.

Zur Frühjahrsdurchsicht sind die Völker zweifelsfrei am leichtesten. Das Anheben des Volks und der Tausch des Bodens ist demnach zur Frühjahrsdurchsicht am leichtesten einfachsten.

Quellen

  • https://de.wikibooks.org/wiki/Einf%C3%BChrung_in_die_Imkerei/_Fr%C3%BChjahrsarbeiten
  • https://www.die-honigmacher.de/kurs5/seite_42100.html
  • https://www.die-honigmacher.de/kurs5/seite_35502.html
  • https://www.die-honigmacher.de/kurs5/seite_52200.html
  • https://www.youtube.com/watch?v=KUELtRuY800
  • http://www.imkerpate.de/drohnenbruetig/
  • https://www.landlive.de/boards/thread/33398/page/1/
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Unsere Bienenpatenschaft

Mit der Bienenpatschaft hast du die Möglichkeit einmal selbst in ein Bienenvolk zu schauen! Zusätzlich kannst du dir im Spätsommer des Patenschaftsjahres Produkte im Wert von 15€ aus unserem Shop aussuchen.

Wie läuft das jetzt genau ab?

Der grobe Ablauf

Wenn du den Bestellprozess durchlaufen hast melden wir uns innerhalb weniger Tage bei dir, um deinen Besichtungstermin bei den Bienen abzustimmen ( an Wochenenden zwischen April und August ca. 2h ).

Wichtig ist, dass Ihr mit der Bienenpatenschaft kein Abonnement oder dergleichen abschließt. Viel mehr übernehmt ihr eine Bienenpatenschaft für ein Jahr und nach Ablauf dieses Jahres fragen wir euch, ob Ihr für ein weiteres Jahr eine Bienenpatenschaft übernehmen wollt. Ihr müsst also auf keine Fristen achten und nichts kündigen.

Hier kannst du eine Patenschaft übernehmen.

Dein Besuch beim Imker

Der Tag ist da, der Termin bei den Bienen steht an! Das ganze findet im Südraum von Leipzig, bei Borna statt. Das Gelände ist mit dem ÖPNV erreichbar aber wie das so ist auf dem Dorf. Es dauert ein wenig. Besser ist wenn ihr mit dem Auto kommt. Die genaue Adresse teilen wir euch dann im Rahmen der Terminfindung mit. So oder so müssen wir uns vorher kurzschließen!

Am Bienenstand öffnen wir dann zusammen ein Volk, wir erklären euch was bei den Bienen los ist und zum Abschluss löffeln wir noch etwas Honig aus der Wabe. Wenn ihr danach noch nicht genug habt, könnt ihr nach vorheriger Abstimmung Kaffee und Kuchen bekommen und dann in unserem Wildgehege (die Bienen stehen in einem Damwildgehege) picknicken.

Das wars mit der Bienenpatenschaft

Das Jahr ist vorbei, die Bienen fliegen die letzten Blüten an und bilden bald die Wintertraube, um den Winter unbeschadet überstehen zu können. Deine Patenschaft endet an dieser Stelle. Wir werden dich allerdings zu Beginn des neuen Jahres fragen, ob du wieder Lust hast eine Patenschaft zu übernehmen. Möchtest du uns ein weiteres Jahr begleiten und unseren Honig weiter genießen, wärst du am Zug eine neue Patenschaft über den Shop zu erwerben.

Die Patenschaft kannst du hier erwerben.

Wir freuen uns auf dich! Bis bald!

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Bienen einwintern

Ziele des Einwinterungsprozesses

Das Einwintern der Völker ist ein Prozess, der nach der letzten Honigernte beginnt und den Grundstein für ein solides Folgejahr legt. In dieser Zeit soll die Varrobelastung der Völker auf ein verträgliches Maß reduziert werden und die Völker sollen genügend Futter einlagern, um bequem über den Winter und den ersten Brutzyklus zu kommen.

Nun wurde von der Uni Hohenheim ein neuer Wirkstoff entdeckt, der über das Futter gegeben werden kann und die Bienen schonender und wirksamer von der Varroa befreien soll als die bereits bekannten Mittel – Lithiumchlorid. Die Behandlung mit Ameisen-, Oxal- und Milchsäure könnten also bald der Vergangenheit angehören. Aktuell wissen wir noch nicht wie es weiter geht, weshalb ich an dieser Stelle auf die Methode eingehen möchte, mit der ich meine Völker bisher gegen die Varroa behandelt habe.

Behandlung mit Ameisensäure

Der Einwinterungsprozess beginnt für mich nach der letzten Honigernte Mitte Juli. Passt das Wetter für die Ameisensäurebehandlung, behandle ich jedes Volk pauschal ohne den Milbenfall vorher zu kontrollieren. Der Liebig Dispenser steht dabei auf einer Zarge mit ausgeschleuderten Honigwaben. Vor der Behandlung achte ich auf ausreichend Futter im Volk, damit die Bienen während der Behandlung nicht hungern müssen. Bis Mitte August hält nun der durch die Behandlung ausgelöste Milbenfall an und die Bienen Wandern langsam in die obere ehemalige Honigzarge. Mit dem erwarteten Abklingen des Milbenfalls sollte sich der Großteil des Brutnests in den oberen zwei Zargen befinden. Das ermöglicht es mir die untere Zarge zu entnehmen und so einfache Wabenhygiene zu betreiben. Abschließend schiebe ich die Windeln ein und kontrolliere drei Tage später den Milbenbefall und behandle gegebenenfalls erneut.

Auffüttern

Mitte / Ende August sollte die Ameisensäurebehandlung abgeschlossen sein. Daran anschließend füttere ich auf,
bis das von mir gewünschte Ergebnis erreicht wurde. Im Netz findet man bzgl. der richtigen Menge viele Meinungen, alle bewegen sich um eine Menge von 20kg – 25kg. Ich selbst sehe das eher als Richtwert an und entscheide für jedes Volk individuell wann ich mit füttern aufhöre. Nicht jedes Volk hat gleich viele Futterreserven auf den Brutwaben und die Bienenmasse ist unterschiedlich. Haben die Völker genug Futtern eingelagert wiege ich die Völker und dokumentiere Gewicht und Größe des Volkes in einer Tabelle. Mitte/Ende September überprüfe ich die Varrobelastung erneut 5 Tage lang. Sollten sich mehr als 5 Milben auf der Windel befinden behandle ich 3 Tage lang mit Ameisensäure und begebe mich anschließend in Winterruhe bis der Weihnachtsmann kurz vor der Tür steht.

Oxalsäurebehandlung

Ab Mitte / Ende Dezember wird es dann nochmal interessant. Bis dahin dokumentiere ich die Wetterverhältnisse an meinem Bienenstand. Drei Wochen nach der ersten Kälteperiode sind die Völker frei von Brut und es ist Zeit darüber nachzudenken die Völker mit Oxalsäure zu behandeln. Ob das notwendig ist oder nicht ist Ansichtssache. Mit der Oxalsäurebehandlung, auch Restentmilbung genannt, versucht man die Milben zu erwischen, die die Ameisensäure überlebt haben. Allerdings ist die Oxalsäurebehandlung ist ein aggressiver Eingriff in die Völker und kann dem Volk bei falscher Durchführung schaden! Daher macht es Sinn die Notwendigkeit des Eingriffs mit Hilfe der Einschübe zu bestimmen und entsprechend zu handeln. Fallen Mitte Dezember mehr als eine Milbe pro Tag auf die Windel sollte behandelt werden.

Wetterbeobachtung

Januar und Februar sind längst keine Garanten für kaltes Wetter mehr. Dieses Jahr (2018) war es im Januar so warm, dass die ersten Schneeglöckchen schon blühten. Solche Warmwetterperioden können für die Bienen gefährlich werden. Fangen die Bienen an zu brüten, benötigen Sie mehr Futter als vorgesehen. Deshalb macht es Sinn die Völker in regelmäßigen Abständen zu wiegen und das Delta zum letzten Messwert und zum Ausgangswert zu ermitteln. Daran erkennt man Perioden vermehrter Nahrungsaufnahme und wann man gegebenenfalls Notfüttern sollte.

Dir fehlen Informationen zum Thema oder du hast Ungereimtheiten gefunden? Dann kontaktiere uns damit wir den Beitrag ergänzen und verbessern können.

Quellen

  • https://www.bienenjournal.de/fachberichte/kopf-hoch/
  • https://www.bienenjournal.de/fileadmin/bj/Fachthemen/2012_08_DEUTSCHES%20BIENEN-JOURNAL_S018_019_optimiert.pdf
  • https://www.bienenjournal.de/fileadmin/bj/Fachthemen/2015_01_Abb_Varroa_Bekaempfung_opitmiert.pdf
  • https://www.bienenjournal.de/aktuelles/meldungen/einfuettern-so-vermeidet-man-typische-fehler/
  • http://www.imkerhof-salzburg.at/portal/images/downloads/lehrreferat/_07_wl%20cd_f10%20einwinterung.pdf
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Imker werden – Checkliste

Imker werden!

Die Idee Imker zu werden in die Tat umzusetzen erfordert etwas Zeit! Damit du lange Freude an den Tieren hast, solltest dich umfassend informieren und dir der Verantwortung bewusst sein die du übernimmst. Lass dir also Zeit, besuche Imker und schau ihnen über die Schulter um von Ihnen zu lernen. Solltest du im Großraum Leipzig wohnen kannst du gern mir über die Schulter schauen (Weitere Informationen). Dieser Beitrag soll dir einen Überblick über alle Vorbereitungsmaßnahmen geben die du treffen solltest, um gut in die Imkerei zu starten.

Wissensaufbau

Nimm dir Zeit! Alles was du dir vor dem Kauf deiner ersten Bienen nicht anliest bzw. dir zeigen lässt, wirst du später durch Erfahrungen lernen. Gerade bei den grundlegenden Handgriffen kann man hier und da ein wenig falsch machen! Am Anfang geht es darum die verschiedenen Betriebsweisen kennenzulernen und sich für die Betriebsweise zu entschieden, die dir am geeignetsten erscheint. 

Die meisten Imker arbeiten mit Magazinbeuten. Magazinbeuten sind vergleichsweise günstig in der Anschaffung und haben den Vorteil, dass man sie einfach auf einem Beutenbock aufstellen und erweitern kann. Die Beuten gibt es in unterschiedlichen Größen bzw. Rahmenmaßen, wobei das Rahmenmaß die Betriebsweise in Teilen beeinflusst. In der Magazinimkerei kommst du als Hobbyimker mit 2 Erntetagen im Jahr aus und kannst bei den Durchsichten gezielt die mittleren Brutwaben ziehen.

Die Hinterbehandlung ist ebenfalls recht weit verbreitet. Imker die die Möglichkeit haben einen Bienenwagen zu übernehmen oder ein Bienenhaus zu bauen greifen oft zu dieser Art der Bienenhaltung. Die Hinterbehandlung ist m.E. etwas zeitintensiver als die Magazinimkerei, weil bei Durchsichten mehr Waben bewegt werden müssen und der Platz den das Volk für seinen Honig hat nicht beliebig erweitert werden kann, weshalb öfter im Jahr geschleudert werden muss. 

Abgesehen von der Magazinimkerei und der Hinterbehandlung gibt noch noch unzählige weiter eher exotische Haltungsformen wie die Klotz- und Trogbeuten oder bspw. die Imkerei in Strohkörben. Ich würde dir empfehlen dich mit der Magazinimkerei und den Rahmenmaßen Dadant und oder 1,5 DNM weiter zu beschäftigen.

Um deinen Horizont zu erweitern und deine Erwartungen an die Imkerei zu verifizieren, solltest du neben der Literaturarbeit auch darüber nachdenken an einem Imkerkurs teilnehmen. Warum? Weil das eine Möglichkeit ist Gleichgesinnte kennen zu lernen, mit erfahrenen Imkern ins Gespräch zu kommen und vielleicht einen Paten für dich zu gewinnen. Oft werden in solchen Lehrgängen auch Themen diskutiert die man selbst noch nicht bedacht hat.

Standortauswahl

Dein Imkerdasein beginnt nach deiner Recherche mit dem Vorrichten deines Bienenstandes bzw. mit der Wahl des Standortes. Falls du den Luxus genießt mehrere Standorte zur Auswahl zu haben beachte folgendes:

  • Je eher das Flugloch Sonne abbekommt, desto eher fliegen die Bienen
  • Deinen Stand in die Mittagshitze zu stellen ist nicht so schön, Halbschatten zur Mittagzeit wäre optimal.
  • Schutz vor Regen ist schön damit du dein Material schonst
  • Wasser sollte in der Umgebung sein, ansonsten musst da dafür sorgen, denn auch Bienen brauchen Wasser
  • Direkte Nachbar? Stell dich vor bevor du loslegst und erkläre was du vor hast

Bienenstand vorbereiten

Hast du einen guten Standort gefunden, brauchst du ein paar Paletten oder dergleichen, damit deinen Bienen etwas (um die 30cm) erhöht stehen können, damit Sie nicht permanent der Feuchtigkeit von unten ausgesetzt sind. Auf dem Beitragsbild siehst du wie man es machen kann. Ich bin mittlerweile dazu übergegangen zwei Rasengittersteine mit Balken zu verbinden …einfacher geht es glaube ich nicht. Achte beim Aufstellen auf jeden Fall darauf, dass deine Beuten in Waage stehen. Schön wäre auch, wenn du noch eine Bienentränke einrichten kannst. Dazu reicht im Endeffekt ein Wasserfass das tröpfchenweise Wasser auf eine Holzbohle abgibt oder ein Eimer Wasser mit einer Schwimmhilfe.

Behörden

Kurz bevor du oder nachdem du mit der Imkerei startest solltest du dich darum kümmern den Behörden mitzuteilen was du so vor hast. Die Seuchenkassen möchte von dir wissen wo deine Stöcke stehen und wie viele Stöcke du hast, um Seuchenschutzmaßnahmen im Ernstfall koordinieren zu können. Diese Anmeldung ist Pflicht! Dich wird wahrscheinlich so schnell niemand kontrollieren aber niemand möchte der Grund für die Verbreitung einer Seuchen sein.
Ob du Gewerbe anmeldest oder nicht ist davon abhängig ob du mehr als Honig, Kerzen und Propolis verkaufen willst bzw. auch wo du deine Sachen verkaufen möchtest. Generell gilt laut dem Urteil unter dem Aktenzeichen 9 K 3557/11 eine Imkerei mit weniger als 30 Völkern als Liebhaberei. Das bedeutet alle Erträge die du über deine Imkerei einfährst sind steuerfrei! Ab dem 26. Volk musst du allerdings schon der Berufsgenossenschaft beitreten.

Verein

In einen Imkerverein eintreten oder nicht? Die Frage kannst du dir nur selbst beantworten. Meines Erachtens nach macht es schon Sinn. Über den Verein habt ihr eine Möglichkeit ungezwungen in den Erfahrungsaustausch zu gehen. Je nach Größe haben die Vereine auch Stände an denen Sie Jungimker ausbilden und euch so den Schritt in die Imkerei vereinfachen. Finanziell gesehen macht es auch Sinn, denn über den Verein bezieht ihr die Ameisensäure für die Varrobehandlung kostenfrei und könnt an Bildungsangeboten der Landesverbände ebenfalls kostenfrei teilnehmen.

Bienen Kaufen

Nicht alle haben das Glück mit einem Imker befreundet zu sein und so vielleicht mal ein Volk zu bekommen. ebay Kleinanzeigen hilft euch bei der Anschaffung aber sicher weiter. Ab Mai gibt es in jeder Region Imker die dort ihre Ableger anbieten! In der Regel setzt der Imker vor Ort das Volk in deine Beute. Dabei kannst du die Bienenmasse und das Vorhandensein einer König kontrollieren. Als Teil der Seuchenprävention gehört es dazu, dass du dir ein Gesundheitszeugnis vom Verkäufer mitgeben lässt. Mit einem Gesundheitszeugnis weist der Imker die Seuchenfreiheit seiner Völker aus. Ohne ein solches Gesundheitszeugnis solltest du keine Bienen kaufen!

Ok! Der Platz steht? Deine Werkzeugkiste ist gefüllt? Die Behörden sind zufrieden? Die ersten Beuten und Bienen sind besorgt? Viel Erfolg!

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Wildbienen? Noch nie gesehen!

Wenn ich mich über Bienen unterhalte oder davon lese, geht es in der Regel um die Honigbiene oder viel mehr denke ich dabei immer an diese Sorte Biene. Irgendwie drehen sich auch alle Schutzmaßnahmen darum, die Honigbiene zu schützen, wie sollte man also auch auf andere Gedanken kommen. Also trage ich bei Gesprächen immer das Bild mit mir rum, wie Bienen in ihrem Stock sitzen und in gemeinschaftlicher Arbeit Wintervorräte anlegen. Ab und an hört man dann aber doch mal wieder was von Wildbienen, gesehen habe ich die allerdings noch nie… Wo sind denn die großen Stöcke, irgendwo müsste man die ja mal sehen!

Das man Wildbienen so selten zu Gesicht bekommt, liegt wohl auf der einen Seite daran, dass sie eben seltener geworden sind und auf der anderen Seite daran, dass man vielleicht mit einer falschen Erwartungen auf die Suche geht. Wildbienen leben entweder einzeln oder in kleinen Verbänden. Da könnte man sich fragen wie die Bienen dann ganz ohne Vorräte über den Winter kommen. Wenn man aber daran denkt, dass die Honigbiene das einzige Insekt ist, das als Volk überwintert und sich deshalb einen Wintervorrat anlegen muss, ist die Frage recht schnell beantwortet. Wildbienen überwintern, abhängig von der Art, als Biene oder Larve im Boden oder in irgendwelchen Spalten in Bäumen, Sträuchern und Lehmwänden. Macht also Sinn nicht jede Lücke zu schließen oder jeden abgestorbenen Ast vom Baum zu holen, um diese Tierchen zu unterstützen.

In Deutschland gibt es wohl über 500 Arten der Wildbienen, die sich alle auf verschiedene Lebensräume und teilweise auch auf ganz bestimmte Blüten spezialisiert haben, warum sollten die also selten sein und was heißt überhaupt selten. Also von unseren über 500 Arten stehen über 50% auf der roten Liste, sind also akut vom Aussterben bedroht. Woran das liegt? Naja, wie man so hört soll das ja einzig und allein an der Landwirtschaft bzw. den dort verwendetet Herbiziden und Pestiziden liegen. Stimmt aber es gibt auch andere Gründe, denn Wildbienen haben vor allem damit zu kämpfen Nistplätze und Nahrungsquellen zu finden. Das liegt vor allem daran, dass wir viele Flächen versiegeln, die Gärten, Felder und Wälder ausgeräumt sind (gibt es überhaupt noch olle Bäume mit Höhlen und Totholz in den Wäldern?), wir unsere Wiesen immer schön mähen und riesige Monokulturen anlegen. Aus Sicht der landwirtschaftlichen Betriebe und Forstverwaltungen alles verständlich, schließlich stehen gerade sie immens unter Kostendruck. Man beachte, je größer ein Betrieb hinsichtlich bewirtschafteter Fläche, desto mehr Subventionen gibt es. Was das für die kleineren Betriebe bedeutet, die vielleicht noch etwas mehr Wert auch artgerechte Haltung legen muss man ja nicht weiter ausführen.




Naja, ist natürlich auch ein Problem für Landwirte wenn unsere Wildbienen verschwinden, denn diese Insekten kommen, im Gegensatz zu unserer Honigbiene ohne den Menschen aus und sind effektivere Bestäuber als diese. Überall dort wo kein Imker steht und die Felder bestäuben lässt, muss ja trotzdem was wachsen bzw. geerntet werden. Das Problem ist, das die Wildbienen nachdem auf dem Feld keine Blüte mehr zu sehen ist Probleme haben Nahrung zu finden, denn die meisten Wildbienen entfernen sich nur wenige hundert Meter von ihren Nistplätzen. Aufgrund solcher Monokulturen sind viele Wildbienen in diesen Gebieten einfach verhungert.

Festhalten kann man also folgendes. Durch das gestiegene Interesse der Öffentlichkeit an der Honigbiene, entscheiden sich immer mehr Leute, sich ein paar Bienenstöcke anzuschaffen und schützen so den Fortbestand der Honigbienen ganz gut. Auf wen keiner so richtig Acht nimmt, sind die Wildbienen, denn hinter diesen Insekten stehen keine Interessensvertreten wie die Imker, die natürlich gutes wollen aber auch ihre Ausgaben und Einnahmen im Blick behalten müssen. Um die Wildbienen zu schützen müsste sich außerdem politisch einiges ändern. Ausgleichsflächen, Änderung der Richtlinien wie Agrarsubventionen vergeben werden, Zuwendung zu den alten Hecken und Grünstreifen auf den Feldern, Minderung des Holzkonsums, etc. Aber es geht ja auch in die richtige Richtung – zumindest in den Köpfen der Menschen!

Quellen

  • http://www.bee-careful.com/de/initiative/frostige-zeiten-so-ueberwintern-die-wildbienen/
  • https://schleswig-holstein.nabu.de/tiere-und-pflanzen/insekten/wespen/19172.html
  • http://www.wildbienen.de/eb-xyloc.htm
  • https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/insekten-und-spinnen/hautfluegler/bienen/15573.html