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Varroabehandlung

Die Varroabehandlung ist seit der Einschleppung der Varroamilbe zu einer der wichtigsten Aufgaben in der Imkerei geworden. Nur durch gezielte Eingriffe in das Volk, kann Varroalast abzielt gemindert und die Gesundheit des Bienenvolks gewährleistet werden. Dem Imker stehen dafür verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung, die er kombiniert, über das gesamte Jahr anwenden muss. Wer nichts gegen die Varroamilbe macht, verliert seine Völker innerhalb eines Jahres an die Milbe.

Varroabelastung über das Jahr

Wer die Varroabehandlung erfolgreich durchführen möchte, muss zunächst verstehen wie die Varroamilbe lebt und sich vermehrt. Erst dann kann man erkennen wann welche Behandlungsmethode sinnvoll und vor allem wirksam ist. In diesem Beitrag habe ich beschrieben, wie sich die Milbe in der Brut der Honigbiene vermehrt. Die Art wie sich die Varroamilbe fortpflanzt bedingt, dass die Varrolast gemeinsam mit der Brut zu- und abnimmt. Je mehr Brut im Volk desto größer die Brutmöglichkeiten der Milbe, desto mehr Varroamilben im Volk.

Grafik verbildlicht die Entwicklung der Varroalast über das Jahr hinweg. Die Varroapopulation beginnt mit leichter Verzögerung entsprechend der Größe der Brutfläche zu wachsen und erreicht Mitte August ihr Maximum. Nun könnte man richtigerweise schlussfolgern, wenn man die Varromilbe frühzeitig behandelt, kann man das Maximum der Belastung dämpfen und tut den Bienen damit Gutes. Macht man auch, allerdings nicht mit den Medikamenten die im Spätsommer eingesetzt werden, denn diese hinterlassen Rückstände in Honig, Propolis und Pollen. Werden die Medikamente wie Ameisen- und Oxalsäure doch verwendet, dürfen die Produkte nicht in Umlauf gebracht werden! Damit der Imker nun Honig ernten und dennoch die Entwicklung der Varroamilbe dämpfen kann stehen Ihm folgende Methoden zur Varroabehandlung zur Verfügung.

Ablegerbildung

  • Bei der Ablegerbildung entnimmt man den Wirtschaftsvölkern Brutwaben, um damit neue Völker zusammen zustellen.
  • Bei der Ablegerbildung entnimmt man den Völkern sowohl verdeckelte als auch frische Brut.
  • Zusammen mit der verdeckelten Brut werden auch Varromilben aus dem Wirtschaftsvolk entnommen
  • In der brutfreien Phase des Ablegers sitzen alle Milben des Volks auf den Bienen
  • Durch eine Milchsäurebehandlung am Ableger können nahezu alle Milben aus dem Ableger entfernt werden, sodass der Ableger nahezu Varroafrei ins Leben startet. Gleichzeitig konnte man die Varroalast im Wirtschaftsvolk durch die Brutentnahme reduzieren
  • Je Volk können ohne weiteres zwei bis drei Ableger pro Jahr gebildet werden

Drohnenbrut schneiden

  • In dem Beitrag über die Varroa ist zu lesen, dass sich die Milbe in der Drohnenbrut besser als in der Brut von Arbeiterbienen
  • Drohnenbrut ist in erster Linie nicht für das Überleben des Volkes notwendig
  • Durch das Einlöten und das nicht Einlöten von Mittelwänden kann der Imker steuern auf welchen Rahmen sich Arbeiter- und Drohnenbrut entwickelt
  • Zwei freie Rahmen in einem Volk werden von Bienen so ausgebaut, dass sich auf diesen fast ausschließlich Drohnenbrut entwickelt
  • Die Drohnenbrut kann nach dem Verdeckeln ausgeschlagen werden (gutes Hühnerfutter)
  • Durch das Ausschlagen werden die Milben in den Waben aus dem Volk entfernt und die Verbreitung der Milbe im Volk wird gehemmt.
    Die Milben vermehren sich natürlich trotzdem in der normalen Arbeiterinnenbrut. Deshalb muss der Imker nach dem Schleudern mit anderen Mitteln behandeln. Das wahrscheinlich am weitesten verbreitet Mittel dafür ist die Ameisensäure.

Ameisensäurebehandlung

Bei dieser Behandlungsmethode wird Ameisensäure im Bienenstock verdunstet, um so die Milben auf den Bienen und in der Brut abzutöten. Diese Behandlung birgt bei falscher Durchführung Risiken. Ist es zu warm verdunstet die Säure zu schnell, sodass die Konzentration der Säure in der Luft zu hoch ist. Dadurch werden auch Bienen und Bienenlarven getötet. Ist es zu kühl wirkt die Behandlung nicht richtig, weil die Konzentration der Säure in der Luft zu gering ist. Das bedeutet für die Imker, dass er nach der Honigernte den regionalen Wetterbericht im Auge behalten sollte, um den richtigen Zeitpunkt für die Ameisensäurebehandlung abzupassen. Die Durchführung der Behandlung wird in diesem Beitrag näher beschrieben.

Oxalsäurebehandlung

Die Ameisensäurebehandlung ist sehr effektiv, weil sie sowohl Milben in den Brutzellen als auch auf den Bienen abtötet. Nichtsdestotrotz kann die Behandlung nicht alle Milben in den Brutzellen abtöten. Deshalb setzt der Imker drei bis vier Wochen nach dem ersten Frost zur Restentmilbung an. Warum drei bis vier Wochen nach dem ersten Frost? Eine frostige Nacht ist für die Bienen ein Indikator dafür aus der Brut zu gehen, weil der Winter naht. Nach 3 bis 4 Wochen ist dann auch die letzte Biene geschlüpft und alle Bienen des Volkes befinden sich in der Wintertraube. Das heißt auch, dass sich alle Varromilben des Volks außerhalb der Brutzellen auf den Bienen befinden. Die Oxalsäurebehandlung benötigt wie die Milchsäurebehandlung auch, genau diesen Zustand.
Bei der Oxalsäurebehandlung wird eine Wasser-Zucker-Säure Lösung tröpfchenweise auf den Bienen verteilt. Die Bienen verteilen die Lösung dann durch ihren Putztrieb in der gesamten Wintertraube, sodass alle Bienen und alle Milben in Kontakt mit der Lösung kommen wodurch die Milben dann absterben. Welche Wetterbedingungen zu beachten sind und wie die Lösung hergestellt wird, könnt ihr hier genauer nachlesen.

Zeitplan – Varroabehandlung

Quellen

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Ameisensäurebehandlung

Die Ameisensäurebehandlung ist ein Teil des Kampfes gegen die Varroamilbe. Ziel der Behandlung ist es, die Milben im Stock zu töten, ohne das Volk zu sehr zu schädigen. Dafür wird Ameisensäure im Volk mit Hilfe verschiedener Vorrichtungen über einige Tage hinweg verdunstet. Das Gemisch aus Ameisensäure und Luft tötet die Milben ab und hinterlässt ein verstimmtes aber weniger durch Milben belastetes Bienenvolk. Dabei sind die richtigen Wetterbedingungen ausschlaggebend für den Erfolg der Behandlung. Die Ameisensäurebehandlung ist dabei nur ein Teil der Behandlungsschritte gegen die Varroamilbe. Ist die Zeit reif das Volk mit Ameisensäure zu behandeln, kann es für das Volk schon zu spät sein. Deshalb solltest du auch die in die anderen beschriebenen Schritte gehen, damit du dein Volk sicher durch das Jahr bringst.

Was ist Ameisensäure

Ein weiser Mann sagte einmal… eine chemische Verbindung! No shit Sherlock! Ameisensäure ist eine natürlich vorkommende chemische Verbindung und darf deshalb auch von Imkern genutzt werden, die das BIO Siegel auf Ihren Honig kleben wollen. Die Säure wird (wie der Name vermuten lässt) unter anderem von Ameisen und Brennnessel als Abwehrstoff genutzt. Außerdem sei erwähnt, sie ist ätzend. Also Vorsicht bei der Handhabung und unbedingt den Arbeitsschutz (Schutzbrille, Handschuhe, lange Kleidung) einhalten!

Die erste Ameisensäurebehandlung – wann und warum?

Die erste Ameisensäurebehandlung sollte direkt nach der Honigernte und unbedingt vor dem Auffüttern liegen. Der Erfolg der Behandlung hängt stark von den Wetterbedingungen ab. Sollte das Volk nicht genügend Futter haben um bspw. ungünstige Wetterbedingungen zu überbrücken, kann dezent gefüttert werden. Temperatur und Luftfeuchtigkeit beeinflussen die Schnelligkeit, mit der die Säure im Bienenstock verdunstet und damit die Konzentration der Säure in der Stockluft. Ist die Konzentration zu hoch werden die Bienen in Mitleidenschaft gezogen, ist Sie zu niedrig verfehlt die Behandlung ihre Wirkung. Entsprechend der zu erwartenden Witterung kannst du den Liebig Dispenser mit Hilfe der beigelegten Anleitung einstellen. Wichtig ist, dass der Behandlungszeitraum von zehn Tagen nicht unterschritten wird.

Im Netz liest man von der Ermittlung des Befalls und einer Ameisensäurebehandlung nach Bedarf. Ich erkenne darin allerdings keinen Vorteil. Feststeht die Bedarfsbestimmung kostet viel Zeit und dass der Varroadruck im August seinen Zenit erreicht. Soll ich diesen Punkt abwarten und die Schädigung meines Volks in Kauf nehmen? Meine Meinung dazu ist Nein! Deshalb habe ich mich entschlossen, meine Wirtschaftsvölker direkt nach der Honigernte zu behandeln, egal was das Bodenbrett sagt. Dadurch dämpfe ich die maximale Varroabelastung und das Potential der Schädigung meines Volks. Wichtig ist, dass das Wetter passt, der Dispenser richtig eingestellt ist und die Behandlungsdauer von zehn Tagen nicht unterschritten wird.

Durchführung

Ameisensäure kann, wenn die Konzentration in der Luft zu hoch ist die Brut schädigen. Weil wir zwischen Ende Juni und Mitte August in der zehn tägigen Behandlungsphase auch mal heiße Tage erwischen können, ist es ratsam einen kleinen Puffer zwischen Brutraum und Liebig Dispenser zu bringen. Nach der Honigernte setze ich deshalb je Volk einen Honigraume wieder auf. Die Bienen säubern die Zarge und verwerten den Resthonig während die Ameisensäurebehandlung stattfindet. Der Dispenser wird dafür entsprechend der Anleitung und den zu erwartenden Wetterbedingungen eingestellt und auf dem Honigraum aufgebaut. Nach 5 Tagen wird kontrolliert ob noch genug Ameisensäure im Dispenser ist, wenn nicht fülle ich den Dispenser wieder auf. Damit das Säure-Luft Gemisch im Volk wirken kann wird außerdem das Bodenbrett eingeschoben und das Flugloch verkleinert.

Reinvasion

Reinvasion beschreibt die Rückkehr der Varroamilbe in ein bereits behandeltes Volk. Bienen fliegen weit und schließen sich im Notfall auch anderen Völkern an. Sollte ein Volk auf deinem Stand oder eines anderen Imkers im Flugradius der Bienen kollabieren fliegen die gesunden Bienen aus und betteln sich in andere Völker ein, wenn sie nicht vorher ausgeräubert oder von dir zusammengelegt werden. All das kann dazu führen, dass der Varraodruck in einem behandelten Volk schlagartig zunimmt. Daher gilt – Die Ameisensäurebehandlung ist bei allen Völkern eines Stands gleichzeitig durchzuführen.

Die zweite Ameisensäurebehandlung – wann und warum?

Mitte September, nach dem Auffüttern, sollte die zweite Ameisensäurebehandlung durchgeführt werden. Diesmal werden auch die Ableger behandelt. Grundvoraussetzung ist wieder das Wetter. Über die zehn tägige Behandlungsdauer sollte es tagsüber mindestens 12 Grad warm sein.
Warum eine zweite Behandlung? Das Zauberwort heißt Reinvasion. Du kannst nicht ausschließen, dass dein Volk nicht wieder heimgesucht wurde und du die Milben, die die erste Behandlung überlebt haben haben sich inzwischen schon wieder vermehrt. Der Ameisensäurebehandlung folgt dann im Winter die Oxalsäurebehandlung.

Bezugsquellen

Liebig Dispenser oder Nassenheider Verdunster findest du in jedem Imkerhandel. Ameisensäure auch aber die brauchst du eigentlich nicht kaufen. Ameisensäure kannst du entweder über deinen Verein oder direkt über die Tierseuchenkasse kostenfrei beziehen. Du musst es nur rechtzeitig anmelden.

Quellen

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Oxalsäurebehandlung

Die Oxalsäurebehandlung wird auch als Restentmilbung bezeichnet, weil sie am Ende des Jahres die Milben abtöten soll, die die letzte Ameisensäurebehandlung überstanden haben. Dafür wird eine Säure-Zucker Lösung direkt in das Bienenvolk geträufelt. Durch den natürlichen Putztrieb verteilen die Bienen die Lösung und die Milben, die noch auf den Bienen sitzen, werden abgetötet.

Zeitpunkt der Oxalsäurebehandlung.

Die Oxalsäurebehandlung wirkt bei Kontakt für die Milbe giftig. Daher kann sie nur gegen Milben wirken, die auf den Bienen sitzen. Milben, die sich in verdeckelter Brut befinden überstehen die Behandlung schadlos, weil sie nicht in Kontakt mit der Lösung kommen. Die Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche Oxalsäurebehandlung ist daher ein brutfreies Volk. Die Völker gehen mit den ersten frostigen Nächten aus der Brut, weil diese für das Volk ein Indikator für den anrückenden Winter sind. Das heißt drei bis vier Wochen nach der ersten frostigen Nacht befindet sich keine Brut mehr im Bienenvolk. Alle Bienen des Volkes sind geschlüpft, das bedeutet auch, dass alle Milben des Volkes sich auf den Bienen befinden und nicht mehr in den Brutzellen. Natürlich kann man bis Weihnachten warten, um sicher zu sein, dass das Volk wirklich brutfrei ist. Je länger man aber wartet, desto länger haben die Milben Zeit von der Kraft der Bienen zu zehren und diese zu schwächen. Deshalb gilt es das Wetter im Auge zu behalten und drei bis vier Wochen nach der ersten frostigen Nacht behandeln. Die Wer sich nicht sicher ist ob das Volk tatsächlich brutfrei ist kann bei Bedarf stichprobenartig Rähmchen ziehen und kontrollieren. Diese Kontrolle sollte aber nur bei echter Unklarheit und nicht aufgrund von Neugierde geschehen, denn Sie zerstört das in den kalten Tage wichtige Klima im Volk und kann ihm zusetzen.

Wasser-Zucker-Säure Lösung herstellen

Die Lösung, die in die Völker geträufelt wird, kann gekauft oder selbst hergestellt werden. Wer die Lösung kaufen möchte ruft mich an und darf mir seine überschüssigen Euro gern aushändigen. Spaß! Oxalsäure gibt’s als Granulat für 10€/kg. Ein Liter Lösung kostet im Netz um die 9€. Mit einem Kilo Granulat kann man aber wohl ein paar Jahre hinkommen. Keine Ahnung wie die Preise für die Lösung gerechtfertigt werden! Wer es selber machen möchte kann der folgenden Anleitung folgen. Während der Herstellung sollte aber unbedingt auf Arbeitsschutz (also Schutzbrille, Gummihandschuhe und lange Kleidung) und die korrekte Dosierung geachtet werden!

Damit sich das Ganze besser auflöst kann das Wasser leicht erwärmt werden. Fertig! Nochmal, achte auf Arbeitssicherheit und das korrekte Mischungsverhältnis! Für die Oxalsäurebehandlung brauchen wir eine 3,5%ige Oxalsäurelösung. Einen Liter davon bekommst du indem die folgende Komponenten mischst.

  • 630ml destilliertes Wasser
  • 630g Puderzucker
  • 35g Oxalsäuregranulat

Wetterbedingen am Behandlungstag

Damit die Behandlung erfolgreich sein kann müssen die Bienen eng beieinander in der Wintertraube sitzen. Nur bei eng beieinander sitzenden Bienen kann sich die Lösung über den Putztrieb gut im Volk verteilen. Bei der Behandlung sollte die Temperatur daher zwischen +5 Grad und -5 Grad liegen.

Behandlungsbeschreibung

Die Lösung wird tröpfchenweise mit Hilfe einer Spritze oder ähnlichen Dosierhilfen ins Volk eingebracht. In Summe wird dafür, je nach Stärke des Volks 30 – 50ml der Lösung verwendet. Also ca. 7,5ml je besetzter Wabengasse. Auch bei der Behandlung gilt wie bei der Herstellung der Lösung – Arbeitsschutz beachten und Hautkontakt mit der Lösung vermeiden!

Quellen

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Varroamilbe – ein Risiko für die Imkerei

Die Varroamilbe lebt als Parasit an der Honigbiene. Sie lebt ausschließlich parasitisch und kommt nicht frei lebend, sondern ausschließlich im Inneren von Bienenstöcken und auf Bienen vor. Die Milben entwickeln sich in der verdeckelten Brut im Bienenstock. Nach dem Schlupf verlassen nur die weiblichen Milben die Brutzelle, die männlichen Milben sterben in der Brutzelle. Für gewöhnlich sitzen sie auf dem Hinterleib erwachsener Bienen wo sie sich von deren Körpersäften ernähren. Die Übertragung der Milben auf andere Bienenvölker ist nur über direkten Körperkontakt bspw. bei der Räuberei zwischen den Völkern möglich.

Vermehrung

Für die Vermehrung ist die Varroa an die Brutwaben des Bienenstocks gebunden. Die weibliche Milbe dringt kurz vor dem Verdeckeln der Brutwabe in diese ein und wandert zwischen Wabenwand und Bienenlarve bis zum Boden der Wabe. Dort ernährt sie sich anfangs von den restlichen Futtervorräten, bevor sie beginnt, an der Bienenlarve zu saugen. Etwa zwei Tage nach dem Verdeckeln der Brutwabe legt die Milbe ein unbefruchtetes Ei, aus dem sich eine männliche Milbe entwickelt. Die folgenden Eier werden von der männlichen Milbe befruchtet und entwickeln sich zu Weibchen. Eine Muttermilbe legt in der Brut von Arbeiterinnen fünf Eier und in der Brut von Drohnen sechs Eier ab. Wie ihr diesem Beitrag entnehmen könnt dauert die Brutzeit der Drohnen etwas länger als die der Arbeiterinnen, wodurch die Muttermilbe ein Ei mehr ablegen kann.

Verbreitung der Varroamilbe

Die Varroamilbe stammt ursprünglich aus Ostasien. Dort hat sie die östliche Honigbiene als Wirt genutzt. Diese ursprüngliche Varroamilbe hat sich ausschließlich in der Drohnenbrut des Volkes vermehrt. Die Auswirkungen des Befalls waren daher nicht so verheerend wie heute. Die Milbe hat sich durch den Handel mit Bienen und das Wandern der Imker über die ganze Welt verteilt. Allein in Australien und der Antarktis findet man keine Varroamilben.
Warum ist die Varroamilbe für den Erhalt eines Bienenvolks gefährlich?
Die Milbe schwächt ein Bienenvolk auf mehreren Wegen. Durch das Aussaugen der Bienenlarven während der Brutzeit schlüpfen die Bienen geschwächt und haben eine kürzere Lebenserwartung. Zusätzlich überträgt die Varroamilbe, ähnlich wie Zecken, Viren. Die Viren brechen bei den geschwächten Bienen eher aus als bei gesunden Bienen. Die Varroamilbe trägt dadurch dazu bei, die Größe des Bienenvolks zu reduzieren. Geschwächte Völker überstehen dann meist nicht den Winter.

Quellen

  • https://edoc.ub.uni-muenchen.de/12025/1/Schneider_Verena.pdf
  • https://beenature-project.com/
  • http://www.vbio.ruhr-uni-bochum.de/downloads/beinert.pdf
  • https://www.welt.de/wissenschaft/umwelt/article12944433/Hauptursache-fuer-das-grosse-Bienensterben-gefunden.html
  • https://www.apidologie.org/articles/apido/pdf/1992/02/Apidologie_0044-8435_1992_23_2_ART0010.pdf
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Ableger bilden und Bienen vermehren

Die Vermehrung der Völker ist eine der zentralen Aufgaben der Imker. Durch Ableger können Verluste kompensiert und das Schwärmen der Völker verhindert werden. Davon abgesehen, bietet die Bildung von Ablegern die Möglichkeit effektiv gegen die Varroa vorzugehen. Auf Grund der gegebenen Relevanz des Themas, haben sich viele schlaue Köpfe mit der Bildung von Ablegern beschäftigt und verschiedene Methoden dafür entwickelt. Alle Methoden zielen darauf ab, die Brut und Bienenmasse der Bestandsvölker umzuverteilen.

Das Risiko bei der Vermehrung besteht darin, den Honigertrag des Bestandvolkes zu reduzieren oder den Ableger zu verlieren. Logisch, entnimmt man zu viel Brut und Bienen wird die Entwicklung des Bestandvolkes gedämpft, entnimmt man zu wenig, schafft es der Ableger vielleicht nicht. Bei ausreichend Futter stellt der zweite Punkt allerdings das kleinere Risiko dar. Meiner Meinung nach empfehlen sich daher Verfahren, die kleine aber dafür wiederholte Eingriffe in die Wirtschaftsvölker vorsehen. Im folgenden Text beschreibe ich daher zwei gängigen Verfahren der Ablegerbildung.

Grundlegend sollte man den Zeitpunkt der Ablegerbildung den eigenen Zielen unterordnen. Möchte man die Frühtracht mitnehmen, macht es Sinn nach dem ersten Abschleudern zwischen Mitte Mai und Mitte Juni die Ableger zu bilden. Zielt man eher auf die Spättracht ab, kann man zwischen Mitte April und Anfang Mai mit der Ablegerbildung starten.

Sammelbrutableger

Für einen Sammelbrutableger sollte man mindestens 4 Völker haben, aus denen man die Rahmen für den Ableger entnehmen kann. Die Methode des Sammelbrutablegers wird vor allem für die Königinnenzucht genutzt. Möchte man sich nicht mit der Königinenzucht beschäftigen, empfiehlt sich eher ein einfacher Ableger. Das Argument mit Sammelbrutablegern stärkere Völker als mit einfachen Ablegern zu schaffen scheint seit der Untersuchung von Dr. Pia Aumeier obsolet.
Brutableger werden gebildet, indem Bestandsvölkern Brutwaben mit ansitzenden Bienen, Stiften und verdeckelter Brut entnommen und zusammen mit zwei Futterwaben und einer „Wasserwabe“ in eine neue Zarge gesetzt werden. In den nächsten drei Wochen schlüpft die, zum Zeitpunkt der Ablegerbildung verdeckelte Brut und das Volk zieht sich aus den frischen Stiften eine neue Königin. Für die Königinnenzucht folgen dann noch ein paar weitere Schritte. Aber eins nach dem anderen!

Tag X

Aus Vier Wirtschaftsvölkern werden jeweils 1-2 Brutwaben mit ansitzenden Bienen entnommen. Die Brutwaben sollten zum Großteil aus verdeckelter Brut bestehen. Frische Stifte müssen unbedingt vorhanden sein und die Königin muss im Wirtschaftsvolk verbleiben! Zusammen mit 2 Futterwaben links und rechts und einer „Wasserwabe“ entsteht der Sammelbrutableger. Was meine ich mit „Wasserwabe“? Der Ableger hat kaum Flugbienen, verstellt man den Ableger nicht aus dem vorherigen Flugradius, hat der Ableger für einen kurzen Zeitraum keine Flugbienen die Flüssigkeit und neues Futter heranschaffen. Um dem Flüssigkeitsmangel vorzubeugen, kann man eine ausgebaute Wabe in Wasser tauchen und dann ins Volk hängen.
Sollte kein Interesse an der Königinnenzucht bestehen ist man an der Stelle am Ende. Die Brut schlüpft nach und nach und das Volk zieht eine neue Königin heran. In den kommenden zwei bis drei Wochen sollte die Futtersituation überwacht werden. Hat man das Volk nicht verstellt macht es Sinn eine Futterzarge aufzusetzen. Nach 3 Wochen sollte die Königin in Eiablage sein.
Möchte man Königinnenzucht betreiben, sollte man sich an einen genauen Zeitplan halten.

Tag X+9

Neun Tage nachdem der Ableger zusammengestellt wurde, müssen alle Nachschaffungszellen aus den Waben gebrochen werden. Um Platz für den belarvten Zuchtrahmen zu schaffen entnehmen wir eine möglichst leere Brutewabe und setzen den Zuchtrahmen mittig ein. Die Bienen nehmen diesen an und versorgen die Zellen fortan, sodass neue Königinnen heranwachsen können.

Tag X+19

19 Tage nachdem der Ableger gebildet wurde, werden die einzelnen Königinnenzellen auf dem Brutrahmen verschult. Das bedeutet man schützt diese Zellen indem man sie in einen Käfig platziert. Die Königinnen werden so davon abgehalten sich gegenseitig zu töten.

Tag X+21

21 Tage nach der Ablegerbildung wird der Ableger in Begattungsvölker aufgeteilt. Die Begattungsvölker bekommen jeweils eine Brutwabe mit ansitzenden Bienen aus dem Ableger, eine Futterwabe und einen Rahmen mit Mittelwand. Bei dieser Umverteilung kann man gleichzeitig eine Milchsäurebehandlung durchführen. Die Völker sollten dann außerhalb des Flugradius aufgestellt werden. Das Flugloch sollte auf eine Bienenbreite eingeengt werden

Einfacher Ableger

Einfache Ableger können ab Ende April bis Mitte Juni gebildet werden. Je später es wird desto schwächer geht das Volk dann allerdings in den Winter.
Die Bildung eines einfachen Ablegers ähnelt dem letzten Schritt, den man bei einem Sammelbrutableger mit anschließender Königinnenzucht durchführt. Man entnimmt einem Volk eine (Dadant-)Brutwabe (oder mind. zwei DNM Brutwaben) mit verdeckelter und frischer Brut und eine Futterwabe, jeweils mit ansitzenden Bienen. Dazwischen hängt man eine Mittelwand. Das Volk sollte an einem anderen Standort, außerhalb des Flugradius, aufgestellt und das Flugloch auf eine Bienenbreite verengt werden. Hat man keinen zweiten Standort reicht es auch aus etwas mehr Bienen in den Ableger zu kehren und Zuckerlösung anzubieten, damit der anfängliche Mangel an Flugbienen kompensiert werden kann.
Das Volk zieht sich innerhalb der nächsten 21 Tage eine eigene Königin nach. In der Zwischenzeit kann man weiter Futter anbieten. 14 Tage nach der Bildung des Ablegers kann die Milchsäurebehandlung durchgeführt werden. Sonst ist nichts zu tun. Nach Tag 21 sollte kontrolliert werden ob sich die Königin im Volk in Eiablage befindet.

Quellen