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Varroabehandlung

Die Varroabehandlung ist seit der Einschleppung der Varroamilbe zu einer der wichtigsten Aufgaben in der Imkerei geworden. Nur durch gezielte Eingriffe in das Volk, kann Varroalast abzielt gemindert und die Gesundheit des Bienenvolks gewährleistet werden. Dem Imker stehen dafür verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung, die er kombiniert, über das gesamte Jahr anwenden muss. Wer nichts gegen die Varroamilbe macht, verliert seine Völker innerhalb eines Jahres an die Milbe.

Varroabelastung über das Jahr

Wer die Varroabehandlung erfolgreich durchführen möchte, muss zunächst verstehen wie die Varroamilbe lebt und sich vermehrt. Erst dann kann man erkennen wann welche Behandlungsmethode sinnvoll und vor allem wirksam ist. In diesem Beitrag habe ich beschrieben, wie sich die Milbe in der Brut der Honigbiene vermehrt. Die Art wie sich die Varroamilbe fortpflanzt bedingt, dass die Varrolast gemeinsam mit der Brut zu- und abnimmt. Je mehr Brut im Volk desto größer die Brutmöglichkeiten der Milbe, desto mehr Varroamilben im Volk.

Grafik verbildlicht die Entwicklung der Varroalast über das Jahr hinweg. Die Varroapopulation beginnt mit leichter Verzögerung entsprechend der Größe der Brutfläche zu wachsen und erreicht Mitte August ihr Maximum. Nun könnte man richtigerweise schlussfolgern, wenn man die Varromilbe frühzeitig behandelt, kann man das Maximum der Belastung dämpfen und tut den Bienen damit Gutes. Macht man auch, allerdings nicht mit den Medikamenten die im Spätsommer eingesetzt werden, denn diese hinterlassen Rückstände in Honig, Propolis und Pollen. Werden die Medikamente wie Ameisen- und Oxalsäure doch verwendet, dürfen die Produkte nicht in Umlauf gebracht werden! Damit der Imker nun Honig ernten und dennoch die Entwicklung der Varroamilbe dämpfen kann stehen Ihm folgende Methoden zur Varroabehandlung zur Verfügung.

Ablegerbildung

  • Bei der Ablegerbildung entnimmt man den Wirtschaftsvölkern Brutwaben, um damit neue Völker zusammen zustellen.
  • Bei der Ablegerbildung entnimmt man den Völkern sowohl verdeckelte als auch frische Brut.
  • Zusammen mit der verdeckelten Brut werden auch Varromilben aus dem Wirtschaftsvolk entnommen
  • In der brutfreien Phase des Ablegers sitzen alle Milben des Volks auf den Bienen
  • Durch eine Milchsäurebehandlung am Ableger können nahezu alle Milben aus dem Ableger entfernt werden, sodass der Ableger nahezu Varroafrei ins Leben startet. Gleichzeitig konnte man die Varroalast im Wirtschaftsvolk durch die Brutentnahme reduzieren
  • Je Volk können ohne weiteres zwei bis drei Ableger pro Jahr gebildet werden

Drohnenbrut schneiden

  • In dem Beitrag über die Varroa ist zu lesen, dass sich die Milbe in der Drohnenbrut besser als in der Brut von Arbeiterbienen
  • Drohnenbrut ist in erster Linie nicht für das Überleben des Volkes notwendig
  • Durch das Einlöten und das nicht Einlöten von Mittelwänden kann der Imker steuern auf welchen Rahmen sich Arbeiter- und Drohnenbrut entwickelt
  • Zwei freie Rahmen in einem Volk werden von Bienen so ausgebaut, dass sich auf diesen fast ausschließlich Drohnenbrut entwickelt
  • Die Drohnenbrut kann nach dem Verdeckeln ausgeschlagen werden (gutes Hühnerfutter)
  • Durch das Ausschlagen werden die Milben in den Waben aus dem Volk entfernt und die Verbreitung der Milbe im Volk wird gehemmt.
    Die Milben vermehren sich natürlich trotzdem in der normalen Arbeiterinnenbrut. Deshalb muss der Imker nach dem Schleudern mit anderen Mitteln behandeln. Das wahrscheinlich am weitesten verbreitet Mittel dafür ist die Ameisensäure.

Ameisensäurebehandlung

Bei dieser Behandlungsmethode wird Ameisensäure im Bienenstock verdunstet, um so die Milben auf den Bienen und in der Brut abzutöten. Diese Behandlung birgt bei falscher Durchführung Risiken. Ist es zu warm verdunstet die Säure zu schnell, sodass die Konzentration der Säure in der Luft zu hoch ist. Dadurch werden auch Bienen und Bienenlarven getötet. Ist es zu kühl wirkt die Behandlung nicht richtig, weil die Konzentration der Säure in der Luft zu gering ist. Das bedeutet für die Imker, dass er nach der Honigernte den regionalen Wetterbericht im Auge behalten sollte, um den richtigen Zeitpunkt für die Ameisensäurebehandlung abzupassen. Die Durchführung der Behandlung wird in diesem Beitrag näher beschrieben.

Oxalsäurebehandlung

Die Ameisensäurebehandlung ist sehr effektiv, weil sie sowohl Milben in den Brutzellen als auch auf den Bienen abtötet. Nichtsdestotrotz kann die Behandlung nicht alle Milben in den Brutzellen abtöten. Deshalb setzt der Imker drei bis vier Wochen nach dem ersten Frost zur Restentmilbung an. Warum drei bis vier Wochen nach dem ersten Frost? Eine frostige Nacht ist für die Bienen ein Indikator dafür aus der Brut zu gehen, weil der Winter naht. Nach 3 bis 4 Wochen ist dann auch die letzte Biene geschlüpft und alle Bienen des Volkes befinden sich in der Wintertraube. Das heißt auch, dass sich alle Varromilben des Volks außerhalb der Brutzellen auf den Bienen befinden. Die Oxalsäurebehandlung benötigt wie die Milchsäurebehandlung auch, genau diesen Zustand.
Bei der Oxalsäurebehandlung wird eine Wasser-Zucker-Säure Lösung tröpfchenweise auf den Bienen verteilt. Die Bienen verteilen die Lösung dann durch ihren Putztrieb in der gesamten Wintertraube, sodass alle Bienen und alle Milben in Kontakt mit der Lösung kommen wodurch die Milben dann absterben. Welche Wetterbedingungen zu beachten sind und wie die Lösung hergestellt wird, könnt ihr hier genauer nachlesen.

Zeitplan – Varroabehandlung

Quellen

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Varroamilbe – ein Risiko für die Imkerei

Die Varroamilbe lebt als Parasit an der Honigbiene. Sie lebt ausschließlich parasitisch und kommt nicht frei lebend, sondern ausschließlich im Inneren von Bienenstöcken und auf Bienen vor. Die Milben entwickeln sich in der verdeckelten Brut im Bienenstock. Nach dem Schlupf verlassen nur die weiblichen Milben die Brutzelle, die männlichen Milben sterben in der Brutzelle. Für gewöhnlich sitzen sie auf dem Hinterleib erwachsener Bienen wo sie sich von deren Körpersäften ernähren. Die Übertragung der Milben auf andere Bienenvölker ist nur über direkten Körperkontakt bspw. bei der Räuberei zwischen den Völkern möglich.

Vermehrung

Für die Vermehrung ist die Varroa an die Brutwaben des Bienenstocks gebunden. Die weibliche Milbe dringt kurz vor dem Verdeckeln der Brutwabe in diese ein und wandert zwischen Wabenwand und Bienenlarve bis zum Boden der Wabe. Dort ernährt sie sich anfangs von den restlichen Futtervorräten, bevor sie beginnt, an der Bienenlarve zu saugen. Etwa zwei Tage nach dem Verdeckeln der Brutwabe legt die Milbe ein unbefruchtetes Ei, aus dem sich eine männliche Milbe entwickelt. Die folgenden Eier werden von der männlichen Milbe befruchtet und entwickeln sich zu Weibchen. Eine Muttermilbe legt in der Brut von Arbeiterinnen fünf Eier und in der Brut von Drohnen sechs Eier ab. Wie ihr diesem Beitrag entnehmen könnt dauert die Brutzeit der Drohnen etwas länger als die der Arbeiterinnen, wodurch die Muttermilbe ein Ei mehr ablegen kann.

Verbreitung der Varroamilbe

Die Varroamilbe stammt ursprünglich aus Ostasien. Dort hat sie die östliche Honigbiene als Wirt genutzt. Diese ursprüngliche Varroamilbe hat sich ausschließlich in der Drohnenbrut des Volkes vermehrt. Die Auswirkungen des Befalls waren daher nicht so verheerend wie heute. Die Milbe hat sich durch den Handel mit Bienen und das Wandern der Imker über die ganze Welt verteilt. Allein in Australien und der Antarktis findet man keine Varroamilben.
Warum ist die Varroamilbe für den Erhalt eines Bienenvolks gefährlich?
Die Milbe schwächt ein Bienenvolk auf mehreren Wegen. Durch das Aussaugen der Bienenlarven während der Brutzeit schlüpfen die Bienen geschwächt und haben eine kürzere Lebenserwartung. Zusätzlich überträgt die Varroamilbe, ähnlich wie Zecken, Viren. Die Viren brechen bei den geschwächten Bienen eher aus als bei gesunden Bienen. Die Varroamilbe trägt dadurch dazu bei, die Größe des Bienenvolks zu reduzieren. Geschwächte Völker überstehen dann meist nicht den Winter.

Quellen

  • https://edoc.ub.uni-muenchen.de/12025/1/Schneider_Verena.pdf
  • https://beenature-project.com/
  • http://www.vbio.ruhr-uni-bochum.de/downloads/beinert.pdf
  • https://www.welt.de/wissenschaft/umwelt/article12944433/Hauptursache-fuer-das-grosse-Bienensterben-gefunden.html
  • https://www.apidologie.org/articles/apido/pdf/1992/02/Apidologie_0044-8435_1992_23_2_ART0010.pdf